Stromsparen mit der FRITZ!Box - Special

Nur nutzen, was man auch braucht

Artikel Steffen Haubner

Mit einem guten Router will man schnell surfen und möglichst noch den letzten Winkel der Wohnung oder des Hauses mit stabilem WLAN versorgen. Die Topmodelle von AVM platzieren sich diesbezüglich in unabhängigen Tests immer wieder auf den vorderen Positionen. Es gibt allerdings auch noch andere Faktoren, die wichtig sind, zum Beispiel Funktionsvielfalt, eine übersichtliche Benutzeroberfläche und ein niedriger Stromverbrauch. Auch hier liegen AVM-Router ausgezeichnet im Rennen: Die Leistungsaufnahme der FRITZ!Box 7530 AX etwa liegt bei durchschnittlich 6 Watt und maximal 18 Watt. Ein Flaggschiff wie die FRITZ!Box 7590 AX benötigt durchschnittlich 14 bis 16 Watt und maximal 30 Watt, bietet dafür aber auch ein hohes 5-GHz-Tempo im Nahbereich und WLAN-Optimierungen mit Wi-Fi 6 - und das bei vergleichsweise immer noch sehr geringer Leistungsaufnahme.

Nun gehört es zur Gamer-DNA, aus guten immer noch bessere Werte herauszukitzeln. Und je länger man am Zocken ist, desto mehr fallen auch kleine Einsparungen ins Gewicht. Die FRITZ!Box bietet dafür gleich eine ganze Reihe an Möglichkeiten, die wir euch im Folgenden vorstellen wollen. Als Erstes ruft ihr die Benutzeroberfläche der FRITZ!Box auf, indem ihr die Adresse http://fritz.box/ in die Adresszeile eures Browsers eingebt. Meldet euch dann mit dem Gerätekennwort an. Das ab Werk eingestellte Passwort, das ihr am besten ändert und euch irgendwo notiert, befindet sich auf der Unterseite des Routers. Klickt auf die drei Punkte rechts oben und aktiviert, falls nötig, die "Erweiterte Ansicht".

Screenshot
Rechts oben im Überblick könnt ihr den aktuellen Energieverbrauch ablesen. Screen: GCH

Verschafft euch zunächst einmal einen Überblick. Der allgemeine Energieverbrauch steht gleich am Anfang in der Übersicht. Wollt ihr nun wissen, wie viel einzelne Komponenten wie Prozessor, WLAN oder FRITZ!Box ziehen, klickt ihr auf die blaue Anzeige des Energieverbrauchs. Alternativ klickt ihr links im Menü auf "System" und "Energiemonitor".

Nur nutzen, was man auch braucht

Screenshot
Wer frisst wie viel Strom? Der Energiemonitor verrät es euch. Screen: GCH

Die erste Frage ist: Braucht ihr rund um die Uhr WLAN? Denn wie unschwer zu erkennen ist, erweist sich das drahtlose Datennetz als grösster Energiefresser. Ist euer PC sowieso nur per Ethernet-Kabel mit der FRITZ!Box verbunden und habt ihr keine weiteren Geräte im Heimnetz, könnt ihr das WLAN auch ausschalten. Zwar lässt sich die Sendeleistung reduzieren, doch bringt das nicht wirklich viel und führt unter Umständen sogar zu einem Mehrverbrauch - nämlich dann, wenn die FRITZ!Box versuchen muss, weiter entfernte WLAN-Geräte zu erreichen. Auf jeden Fall aber solltet ihr das WLAN deaktivieren, wenn ihr es gerade nicht braucht. Der einfachste Weg: die WLAN-Taste am Router. Das geht bei jeder FRITZ!Box, die eine physische WLAN Taste hat. Bei der 4060 funktioniert das via FRITZ!Fon, über den Taster FRITZ!DECT 440 oder über die Benutzeroberfläche des FRITZ!OS. Im Menü schaltet ihr das WLAN aus, indem ihr unter "WLAN" und "Funknetz" die Häkchen bei "2,4-GHz-Frequenzband aktiv" und "5-GHz-Frequenzband aktiv" entfernt und danach zur Bestätigung auf "Übernehmen" klickt.

Das WLAN lässt sich auch aus der Ferne ausschalten

Benutzt ihr ein FRITZ!Fon, schaltet ihr das WLAN mit der Tastenkombination #960 aus und mit #961 wieder ein. Seid ihr unterwegs und habt vergessen, das WLAN abzuschalten, könnt ihr das von überall über die MyFRITZ!-App nachholen. Wollt ihr nicht immer daran denken, das WLAN abzuschalten, könnt ihr das von der FRITZ!Box auch automatisch erledigen lassen. Dafür gibt es eine praktische Zeitschaltung, die das drahtlose Netzwerk zum Beispiel nachts, wenn ihr es nicht braucht, selbstständig ins Reich der Träume schickt. Die Einstellungen nehmt ihr im Menü unter "WLAN" und "Zeitschaltung" vor.

Screenshot
Einmal die Zeitschaltung aktivieren, dann müsst ihr selbst nicht mehr ans Abschalten denken.

Aktiviert die Option "Zeitschaltung für das WLAN-Funknetz" und legt die Zeit zum Aus- und wieder Einschalten fest. Direkt darunter könnt ihr auch einen Zeitplan mit unterschiedlichen Tagesrhythmen bestimmen. So bekommt ihr gar nicht mit, dass das drahtlose Netzwerk offline war, und surft nach dem Aufstehen nahtlos weiter. Vorsichtshalber könnt ihr auch bestimmen, dass das WLAN nur dann abgeschaltet wird, wenn kein WLAN-Gerät mehr aktiv ist. Damit verhindert ihr, dass ihr mitten im Spiel oder Chat auf dem Smartphone aus dem Netz gekegelt werdet. Auch hier dürft ihr nicht vergessen, auf "Übernehmen" zu klicken. Positiver Nebeneffekt all dieser Aktionen: Ein ausgeschaltetes WLAN kann logischerweise auch nicht von aussen gehackt werden.

DECT ausschalten, Tempo drosseln

Die FRITZ!Box besitzt eine integrierte DECT-Basis, die bis zu sechs Schnurlostelefone und Smart-Home-Geräte verwalten kann. Falls ihr keine solchen benutzt, könnt ihr die Basis getrost deaktivieren, denn auch das spart Strom. Der Weg führt abermals über das Menü, diesmal über "Telefonie" und "DECT". Entfernt hier einfach das Häkchen bei "DECT-Basisstation aktiv" und bestätigt wie gehabt mit "Übernehmen". Das Tempo der LAN-Anschlüsse lässt sich ebenfalls anpassen. Neuere FRITZ!Box-Modelle bringen es auf stattliche 1'000 Megabit pro Sekunde (Mbps). Die braucht ihr aber nur, wenn ihr bereits im Glasfaser-Zeitalter angekommen seid und einen entsprechenden Tarif gebucht habt. Seid ihr, wie wohl die meisten von uns, noch auf 100 Mbps gedeckelt, könnte ihr das Tempo getrost drosseln. Wählt dazu "Heimnetz", "Netzwerk" und den Reiter "Netzwerkeinstellungen". Die Gigabit-LAN-Anschlüsse könnt ihr hier vom "Power Mode" (1'000 Mbps) auf den "Green Mode" (100 Mbps) setzen.

Habt ihr Drucker oder Speichermedien via USB mit eurer FRITZ!Box verbunden, könnt ihr ebenfalls ein paar energiesparende Einstellungen vornehmen. Unter "Heimnetz", "USB/Speicher" und im Reiter "USB-Einstellungen" könnt ihr euch wieder zwischen dem "Power Mode" (USB 3.0) und dem "Green Mode" (USB 2.0) entscheiden. Aktiviert ihr darüber hinaus die Option "Energiesparfunktion für USB-Festplatten", schaltet die FRITZ!Box die angeschlossene Festplatte auf Wunsch nach einer bestimmten Frist automatisch in den Energiesparmodus, wenn sie gerade nicht gebraucht wird.

Hausmittel zum Energiesparen

Natürlich saugen auch die LEDs an der FRITZ!Box Strom. Schaltet sie einfach unter "System" und "Tasten und LEDs" aus, indem ihr einen Haken vor "LED-Anzeige ausschalten" setzt. Unter "Heimnetz" und "Mediaserver" kann auch der Mediaserver samt den damit verbundenen Funktionen, also Podcast- und Radio-Streaming im Netzwerk, abgeschaltet werden. Denkt ausserdem an die Repeater wie den neuen FRITZ!Repeater 6000, die ihr bei Nichtgebrauch ebenfalls vom Netz nehmen könnt. Schaltet ihr sie zusammen mit dem Router wieder ein, verbinden sie sich automatisch wieder, was in der Regel nur wenige Minuten in Anspruch nimmt.

Screenshot
Kleine Sparpotenziale summieren sich. Die LEDs lassen sich abschalten. Foto: GCH

Habt ihr keinen Nerv oder keine Möglichkeit, auf die Benutzeroberfläche der FRITZ!Box zu gehen, könnt ihr mit konventionellen Mitteln etwas für die Minimierung eures ökologischen Fussabdrucks tun. Hängt die FRITZ!Box mit einer Mehrfachsteckdose mit Kippschalter ans Stromnetz und schaltet sie darüber aus, wenn ihr aus dem Haus oder ins Bett geht. Zudem dienen die Grundregeln zum Aufstellen eures Routers auch der Verbrauchssenkung: Stellt die FRITZ!Box möglichst zentral, frei und an einem hohen Ort auf, also nicht direkt in der Zimmerecke oder in einem vollgestopften Regal. Sorgt dafür, dass sie nicht von Gegenständen blockiert wird.

Klar, das alles sind nicht die ganz grossen Einsparpotenziale, was wie gesagt schon allein daran liegt, dass die AVM-Router ohnehin schon darauf ausgelegt sind, wenig Strom zu verbrauchen. Insgesamt kann man über das Jahr verteilt mit geringem Aufwand und fast gar keinem Komfortverlust 10 bis 30 Prozent Energie einsparen.

Kommentare

AVM Artikel