Dairoku: Agents of Sakuratani - Test / Review

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Das Genre der Otome-Games entstand in Japan, wo auch heute noch die meisten dieser Spiele gemacht werden. Alle Titel dieser Art folgen meist einer sehr einfachen Formel und versuchen sich durch ausgefallene Story und Charaktere von den anderen Vertretern abzuheben. Wir haben "Dairoku: Agents of Sakuratani" angespielt, um zu sehen, ob das gelungen ist.

Im Japan von "Dairoku" gibt es übernatürliche Wesen. Diese Geister und Dämonen haben viele Namen. Manchmal werden sie Yokai genannt, in der Welt von "Dairoku" treffen wir die Ayakashi. Sie können zwar in der echten Welt existieren, leben aber meistens zusammen in einer Parallelwelt namens Sakuratani. Damit sie das friedlich tun und keine Probleme für die Menschenwelt machen, gibt es die Agenten der Division Six (Dairoku), einer offiziellen Abteilung der Regierung Japans. Shino (die Protagonistin, der man auch einen eigenen Namen geben kann) stolpert in diesen Beruf, indem sie bei einem Job-Interview aus Versehen einem Shikigami folgt - einem magisch beschworenen Wesen, das normale Menschen nicht sehen können. Prompt wird sie als Agentin rekrutiert und arbeitet fortan als Ayakashimori (wörtlich Ayakashi-Beschützer) in Sakuratani. Sie sind dafür zuständig, dort den Frieden zu wahren und die Ayakashi wenn nötig temporär zu versiegeln. (Dazu gibt es auch ein kleines Minispiel, aber das ist so langweilig, dass man es lieber umgeht.)

Fünf Routen

Als Otome-Game geht es bei "Dairoku" natürlich vor allem um die "Love-Interests". Die fünf Bachelors, die es zu erobern gilt, werden am Anfang des Spiels direkt vorgestellt und könnten verschiedener nicht sein: Semi Tokitsugu ist Shinos neuer, schlagfertiger und kompetenter Boss. Er ist genau wie sie ein Ayakashimori, also ein Mensch, der aber schon lange in Sakuratani lebt. Shiratsuki ist ein Kitsune - ein Fuchsmensch - und sprunghaft, fröhlich, immer am flirten. Er liebt Mode und lädt Shino sehr schnell in seine Welt ein. Hira hingegen ist ein Tengu und verlässt sein Haus nie. Da er meistens schläft, muss Shino viel tun, um ihn aus seiner Höhle zu locken. Akuro ist der Anführer der Oni (Teufel/Dämonen). Äusserlich sieht er mit seinen roten Hörnern gefährlich aus, aber das vergeht schnell, wenn man erfährt, dass er süsse Katzenfiguren sammelt. Schliesslich gibt es noch Shuu, einen Schlangenmenschen. Er ist Shino durchgehend eher abgeneigt, aber wenn sie ihm hilft, seine Probleme zu lösen, taut er schnell auf. Einige weitere NPCs waren auch interessant genug, um als "Love-Interest" infrage zu kommen, aber über die fünf Routen hinaus gibt es keine weiteren versteckten Charaktere, die für Romanzen zu haben sind.

Screenshot

Wie alle Otome-Games ist das Spiel darauf ausgelegt, sämtliche CGs (das heisst, spezielle Bilder, die nur in bestimmten Situationen gezeigt werden - etwa Dates) freizuschalten. Man kann sie dann jederzeit im Hauptmenü ansehen. Damit man weiss, wo noch Möglichkeiten offen sind, mehr CGs zu sammeln, kann man immer eine Flowchart anzeigen, in der abgebildet ist, welche Route man schon genommen hat. Zudem kann man jederzeit frei speichern und so nach Belieben vor- und zurückspringen. Für jeden Charakter gibt es ein "Friendship", ein "Love" und ein "Bad Ending". Wer alle guten Enden auf allen Routen freigeschaltet hat, kann das "True Ending" erhalten, also das perfekte Ende des Spiels, das die Story inhaltlich abschliesst.

Screenshot

"Dairoku" hat sehr starke Charaktere. Aber hier liegt leider auch das Problem, denn die Story bleibt dahinter zurück. Nach einem kurzen Intro wird man direkt in die Parallelwelt geworfen. Das komplette Training der Protagonistin wird übersprungen, und auf einmal kommen Charaktere vor, die nie wirklich vorgestellt werden, darunter Shikigami. Zudem kennt sich die Protagonistin dann schon in dieser Welt aus, der Spieler aber nicht, und deshalb geht die Story gelegentlich etwas zu schnell vorwärts. Aber auch die Hauptgeschichte ist manchmal ein bisschen schwach. Konflikte sind meist nur Missverständnisse und werden durch lustige Einlagen gelöst. Dafür, dass man so sehr darauf hinarbeiten musste, geht das perfekte Ending zu schnell vorüber. Zum Glück machen die Charaktere die Schwächen in der Hauptstory wett. Jeder der "Love-Interests" hat einen einzigartigen Charakter und eine interessante Storyline. Alles drumherum in Sakuratani ist eher blass.

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