Disney Infinity 3.0 - Test

Möge die Macht der Fantasie mit dir sein

Test Alain Jollat getestet auf PlayStation 4

Fazit

Die Steuerung fühlt sich etwas klobig an. Zugegeben, nicht mehr so klobig wie in früheren Versionen, aber Verbesserungspotenzial ist noch vorhanden. Die Buttonbelegung empfinde ich weiterhin als suboptimal. Und auch die Spielzeit der Playsets dürfte gerne etwas länger ausfallen.

Und "Disney Infinity" ist saumässig teuer. Wie "Skylanders" auch. Und vermutlich der Genre-Ableger von LEGO, "LEGO Dimensions", ebenfalls. Und auch die amiibo von Nintendo. Das Starterset kostet rund 80.- CHF, jede weitere Figur um die 16.- CHF und die Playsets 40.- CHF. Das geht dann irgendwann ins Geld.

Das zu den eher dunklen Seiten der Macht… ehm, des Spiels natürlich.

Screenshot

Natürlich bietet "Disney Infinity 3.0" auch viel Positives: Grafisch wirken die neuen Playsets nicht mehr so steril und leer. Und Disney hat davon abgesehen, die Bonusmünzen als Blindpackungen zu verkaufen. Das ist ein ganz grosser Move, denn so entgeht ihnen sicher einiges an Geld, erhöht aber – zumindest soweit es mich betrifft – das Wohlwollen gegenüber der Firma. Ebenso verzichtet man auf billige Tricks, um den Spielern weitere Figuren schmackhaft zu machen, wie es Activision mit den "Skylanders" macht. Wer Bock auf Yoda hat (und verdammt, wer hat das schon nicht?!), der soll ihn sich zulegen. Und nicht, weil man nur mit ihm einen Levelabschnitt spielen kann.

Das beigelegte Playset hat endlich auch eine akzeptable Storyqualität, denn im letzten Jahr war es eher enttäuschend. Eine mehr oder minder mudrig aneinandergereihte Ansammlung von Mach-dies-mach-jenes-Quests wird nun abgelöst durch einen wesentlich besser geplanten Handlungsfaden. Von der Toybox bin ich weiterhin begeistert. Die Neuerungen sind zwar eher gering (im Vergleich zum letzten Jahr primär die wesentlich prominenter präsentierten Sidekicks, kleine Figuren, die im Kampf mithelfen), aber sie ist weiterhin mein Lieblingsmodus und sehr zeitintensiv.

Noch eine Anmerkung zur finalen Wertung: Sie ist dieselbe wie letztes Jahr. Rückblickend hätte der Abzug durch die nicht gerade optimalen Playsets und der klobigen Steuerung bei "Disney Infinity 2.0" vermutlich grösser sein sollen. Für mich waren die Neuerungen der Toybox allerdings so gut, dass dies aus meiner Sicht (vielleicht fälschlicherweise?) verschmerzbar waren. "Disney Infinity" ist für mich als Spieletester weiterhin schwierig einzuordnen, wie ich das bereits vor zwei Jahren im Fazit angemerkt habe. Auch dieses Jahr wird es nicht einfacher.

Wenn man nur die Playsets beachtet, unterliegt "Disney Infinity 3.0" der "Skylanders"-Konkurrenz. Dank der umfangreichen und wirklich tollen Toybox holt es aber wieder auf.

Wer also nur konsumieren und auf die schnelle ein Abenteuer erleben will, wird mit "Disney Infinity 3.0" trotz der Star-Wars-Thematik nicht glücklich. Wer aber auch etwas tüfteln, bauen und kreativ sein will, der findet im Moment mit dem Toybox-Modus etwas Wunderbares, was die Konkurrenz in der Form und Qualität (noch) nicht bietet.

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