Dragon Quest Monsters: Der dunkle Prinz - Test / Review

Sammeln, synthetisieren, repetieren

Test Video larissa.baiter getestet auf Nintendo Switch

"Dragon Quest Monsters: Der dunkle Prinz" ist am 1. Dezember 2023 exklusiv auf der Nintendo Switch erschienen. In der Hauptrolle: Psaro, der grummelige Halbblutprinz. An seiner Seite steht eine Bande süsser, komischer und teilweise sonderbarer Monster.

Wir sind gespannt, was Square Enix hiermit aus dem Hut gezaubert hat, und durften den Titel für euch testen.

Klassisches Motiv: Rache

Wie bereits in den anderen "Dragon Quest"-Teilen baut sich die Geschichte sehr klassisch und klischeehaft auf: die Mutter, die früh an einem seltenen Krankheitsleiden stirbt; der Sohn, der eine sinnlose Wut auf seinen wortwörtlichen Monstervater schiebt und von Rache angeleitet seine Heldenreise antritt. Das alles ist nicht sonderlich kreativ oder neu, funktioniert aber wunderbar und lässt den Spieler einfach mit dem Hauptcharakter sympathisieren. Die einfache Story trägt auch dazu bei, dass längere Spielpausen kein Problem darstellen, da relativ leicht wieder zurück in die Welt und die Geschichte rund um Psaro gefunden werden kann.

Veraltete Rollenbilder . das könnt ihr doch besser!

Gegen diesen simplen Aufbau wäre nichts einzuwenden, wenn die Charaktere nicht ebenfalls so flach und klischeehaft geschrieben wären wie bereits in anderen "Dragon Quest"-Spielen. Zum Beispiel rettet Psaro im Verlauf der Geschichte eine hilflose Elfe, die sich aus Dankbarkeit seiner Gruppe anschliesst und in jedem Kampf einfach nur herumkreischt, Angst hat, hilflos daneben steht und uns zuruft, wir sollen auf uns Acht geben. Natürlich kocht und putzt sie auch, wenn wir nach Hause kommen, und weint bei jeder Gelegenheit los. Wir dachten, das hilflose Frauenzimmer als Rollenklischee hätten wir mittlerweile hinter uns gelassen. Das wirkt enorm veraltet und passt absolut nicht in unsere Zeit. Schade, denn Square Enix beweist in anderen Spielen durchaus, dass sie spannende Charaktere schreiben können. Warum das bei "Dragon Quest" immer wieder so flach ausfällt, ist uns daher ein Rätsel.

Noch mehr Kritik

Wenn wir bereits bei berechtigter Kritik sind, bleiben wir beim Thema und werfen mal die Frage in den Raum, warum es Entscheidungsmöglichkeiten gibt, die keine Entscheidungsmöglichkeiten sind. Zum Beispiel, ob sich gewisse Begleiter Psaros Gruppe anschliessen dürfen oder nicht. Wenn Psaro den Beitritt ablehnt, beginnt die ganze Konversation einfach wieder von vorn, und es resultiert eine Endlosschleife, bis endlich mit Absicht oder aus Versehen die Zustimmung zum Gruppenbeitritt erteilt wird. So etwas ist frustrierend. "Dragon Quest" hat doch genügend animierte Zwischensequenzen - wenn es sowieso keine wirkliche Wahl ist, wäre es eleganter gewesen, den Gruppenbeitritt einfach ebenfalls als feste Tatsache in einer dieser Videosequenzen einzubinden und die vollendeten Tatsachen somit auch klar zu benennen.

Kommentare

Dragon Quest Monsters: Der dunkle Prinz Artikel