Games-Streaming-Dienste im Vergleich - Special

Wir stellen Google Stadia, PlayStation Now, Xbox Cloud Gaming und GeForce Now gegenüber

Artikel Sönke Siemens

GeForce Now

Ebenfalls ein weitverbreiteter Game-Streaming-Service ist GeForce Now vom Grafikchip-Spezialisten NVIDIA. Im Vergleich zu den bereits skizzierten Diensten folgt GeForce Now jedoch einem etwas anderen Grundkonzept. Denn statt einfach Zugriff auf eine vom Anbieter vorgegebene Spielebibliothek zu erhalten respektive Spiele in einem dedizierten Online-Store zu kaufen und dann zu streamen, wie es etwa bei Stadia der Fall ist, stellt euch GeForce Now vielmehr Online-Rechenleistung zur Verfügung.

Die zu streamenden Spiele wiederum importiert ihr dazu einfach in eure GeForce-Now-Bibliothek, indem ihr euren Steam-, Ubisoft-Connect-, Epic-Games- oder GOG-Account verknüpft. Das Ganze funktioniert in der Praxis erfreulich einfach und ist zudem auf einer Vielzahl von Geräten möglich. Abseits von macOS- und Windows-Rechnern gibt es die GeForce-Now-App für Android-Smartphones, Chromebooks sowie die von NVIDIA entwickelte 4K-Streaming-Box Shield TV. Wollt ihr dagegen auf iPad oder iPhone spielen, benötigt ihr eine aktuelle Version des Safari-Browsers und greift dann von dort aus auf GeForce Now zu.

Preislich gesehen ist GeForce Now ebenfalls recht einfach gegliedert. Wer erst einmal reinschnuppern und noch kein Geld ausgeben will, nutzt einfach die Gratisvariante. Hiermit könnt ihr eine Stunde lang ein Spiel streamen, bevor ihr einen neuen Stream starten müsst. Grösster Knackpunkt dabei: Bevor es losgeht, reiht euch das System in eine Warteschlange ein. Wird ein Serverplatz frei, seid ihr an der Reihe. In der Praxis kann dieser Prozess jedoch durchaus schon mal einige dutzende Minuten oder manchmal sogar mehrere Stunden dauern. Sonderlich alltagstauglich ist diese Variante somit nicht.

Screenshot
Features

Die deutlich bessere Alternative: Ihr zahlt ca. 30 CHF (27,45 Euro) und erwerbt damit ein Nutzungsrecht für sechs Monate. Die lästige Wartezeit bei Spielstart entfällt dann komplett, und die Nutzungsdauer pro Session beträgt nunmehr sechs Stunden statt einer. Hinzu kommt: Zahlende Kunden profitieren von Raytracing, geniessen in Spielen, die dieses Feature unterstützen (etwa "Cyberpunk 2077", "Metro Exodus" oder "Wolfenstein: Youngblood"), also deutlich realistischere Lichteffekte.

Klingt so weit alles ziemlich verlockend? Durchaus. Leider hat GeForce Now einen grossen Nachteil. Zahlreiche namhafte Publisher haben es NVIDIA nicht gestattet, ihre Spiele via GeForce Now zu streamen. Wer beispielsweise Titel von 2K Games (etwa "Borderlands 3" oder "Mafia 3"), Activision Blizzard (etwa "Overwatch" oder "Call of Duty"), Bethesda (etwa "Skyrim" oder "Fallout"), Electronic Arts (etwa "FIFA" oder "Battlefield"), Konami (etwa "PES") oder Rockstar Games (etwa "Red Dead Redemption 2" oder "GTA V") streamen will, kann diese nicht verknüpfen. Viele Topkracher fallen somit weg.

Davon abgesehen ist die Liste unterstützter Spiele aber immer noch sehr umfangreich und beinhaltet unter anderem haufenweise Titel von Ubisoft und Deep Silver sowie viele bekannte Bestseller wie "Control", "Death Stranding" und "The Witcher 3".

Technische Voraussetzungen

  • Mindestens 15 Mbit/s für 720p bei 60 fps, 25 Mbit/s für 1080p bei 60 fps
  • Windows-PC, Mac, Smartphone oder Tablet

Kosten

  • Gratisversion mit langen Wartezeiten und nur einer Stunde Spielzeit pro Session
  • Gründer-Edition kostet ca. 30 CHF für sechs Monate, dafür RTX-Support, sechs Stunden Spielzeit und keine Wartezeiten

Vorteile

  • Qualitativ hochwertiger Stream.
  • Super Preis für das Halbjahres-Abo.
  • Auf vielen Endgeräten nutzbar.
  • Lässt sich mit Steam, Epic Games, Ubisoft Connect und GOG verknüpfen.
  • Aufgeräumtes Interface mit vielen sinnvollen Funktionen.

Nachteile

  • Viele wichtige Publisher verweigern die Zusammenarbeit.
  • Ewig lange Wartezeiten bei Nutzung der Gratisversion.
  • Auf iOS-Geräten ohne dedizierte App.

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