Grafische Steinzeit
Es wurde schon erwähnt, dass technisch überall Probleme auftauchen, doch das ist noch eine Untertreibung. In unserem Test hatten wir tatsächlich mehrfach den Eindruck, das Spiel sei defekt. Einerseits scheint es, dass gewisse Texturen schlichtweg nicht laden und Einheiten und Umgebungen dadurch aussehen, als wären sie drei Konsolengenerationen zu spät. Andererseits gibt es auch sonst überall kleinere und grössere Bugs, die von lustig bis frustrierend reichen. So wollte etwa Widerstandskämpferin Anna über eine komplette Mission hinweg nicht stillstehen und rannte immer wieder im Kreis, oder aber eine komplette Kampagnenmission endete im Sieg, ohne dass die Missionsziele erfüllt waren. Spielspass kommt zwar trotzdem immer wieder auf, und die unterirdische Grafik wird etwas durch das wirklich kreative Design der Welt und ihrer Bewohner gerettet. Insgesamt ist die technische Umsetzung auf Konsole jedoch völlig inakzeptabel, insbesondere wenn man von "Optimiert für die Series S/X" sprechen will.
Fazit
"Iron Harvest" ist kein besonders gutes Spiel. Zu viele technische Macken rauben dem Game immer wieder sein Tempo und zerstören den Spielspass. Die Kampagne und auch die Geschichte machen aber durchaus Spass und bieten - sofern alles funktioniert, wie es soll - abwechslungsreiche Missionen mit teils bombastischen Gefechten. Die Möglichkeit, die komplette Kampagne mit bis zu zwei Freunden kooperativ zu spielen, hilft da besonders, auch wenn die gegnerische KI nicht intelligent genug ist, um einen menschlichen Spieler zu kontern - ganz zu schweigen von drei denkenden Kontrahenten. Eine eingeschränkte Empfehlung ist "Iron Harvest" daher trotz aller Mängel und Macken. Strategie-Fans, die mit "Halo Wars" nichts anfangen können oder das Spiel schon gespielt haben, können hier durchaus Spass haben, sofern man seine Erwartungen, insbesondere bezüglich der Grafik, herunterschraubt.