Master Detective Archives: Rain Code - Test / Review

Überdreht-humorvolles Krimi-Adventure

Test Video Benjamin Braun getestet auf Nintendo Switch

Mysteriöse Mordfälle, ein Ermittler mit Gedächtnisschwund und ein sexy Todesgeist. Das sind nur drei der Zutaten des Krimi-Adventures "Master Detective Archives: Rain Code" von Too Kyo Games und Spike Chunsoft. Denn das Spiel wimmelt nur so vor Absurditäten und spart nicht an teils schlüpfrigem Humor.

Wenn ein Krimi-Adventure eine Altersfreigabe ab 16 Jahren erhält, liegt die Vermutung nahe, dass darin etwa Bilder von Leichen zu sehen sind, die man einem jüngeren Publikum nicht zumuten kann. In dieser Hinsicht ist "Master Detective Archives: Rain Code", der neueste, Switch-exklusive Teil der "Danganronpa"-Reihe, trotz mit von Zimmermannsnägeln gespickten Mordopfern allerdings eher harmlos geraten. Vielmehr dürfte das Abenteuer seine Altersfreigabe dem teils schlüpfrigen Humor zu verdanken haben - und visuellen Hentai-Referenzen, die auch in japanischen Computer- und Videospielen gewiss nicht alltäglich sind. In unserem Test klären wir, ob "Rain Code" auch noch etwas anderes als bisweilen sexistische Inhalte und eine Aneinanderreihung von Absurditäten zu bieten hat.

Sechs Detektive, ein Mörder?

Screenshot

Yuma Kokohead erwacht in der Fundkammer eines grossen Bahnhofs zwischen vergessenen Schirmen, Kleidungsstücken und Koffern. Wie er dorthin gekommen ist, weiss er genauso wenig wie die Spieler und kann sich, abgesehen von seinem Namen, auch an nichts anderes aus seiner Vergangenheit erinnern. In seiner Tasche findet er einen Brief, in dem er von der WDO, der World Detective Organization, dazu aufgerufen wird, in einen unbemannten Express-Zug einzusteigen. Er selbst sei einer von mehreren Meisterdetektiven, die im Zug zusammentreffen sollen. Sie alle lernt Yuma im Zug auch persönlich kennen, und so viel, wie sie in betonter Langatmigkeit zu erzählen haben, könnte man meinen, dass sie das gesamte Spiel über eine wichtige Rolle einnehmen. Von Bedeutung sind sie allerdings lediglich für das Prolog-Kapitel, das mit rund fünf Stunden mehr als nur einen Hauch überdimensioniert scheint.

Screenshot

Wie dem auch sei: Schnell stellt sich heraus, dass nur fünf Detektive an Bord sein sollten, es zusammen mit Yuma aber sechs sind. Einer von ihnen scheint also ein falsches Spiel zu spielen, und das Sextett beschliesst herauszufinden, wer von ihnen der Betrüger ist. Bevor die sechs besagter Frage allerdings auf den Grund gehen können, tragen sich im wahrsten Sinne des Wortes tödliche Ereignisse an Bord zu, nachdem Yuma anscheinend oder tatsächlich im Bad in Ohnmacht fällt. Danach findet der vermeintliche Nachwuchs-Detektiv nämlich alle fünf (anderen) Detektive bis zur Unkenntlichkeit verbrannt im Zug wieder. Aber nicht nur das. Er trifft auch auf die weibliche Spukgestalt Shinigami, ein selbst ernannter Todesgeist, der wie die lilafarbende Version von Slimer aus "Ghostbusters" aussieht. Ihr hat Yuma angeblich seine Seele und damit seine Erinnerungen verhökert - aber wohl, um damit ein bestimmtes Ziel erreichen zu können. Welches Ziel das genau sein könnte und wer die Morde im Zug und die folgenden Kriminalfälle begangen hat, gilt es im Verlauf herauszufinden.

Kommentare

Master Detective Archives: Rain Code Artikel