Zur Kasse, bitte!
Kommen wir jetzt aber zu den wahren Problemfeldern von "NBA 2K23": der Karriere und dem MyTeam-Modus. Die Karriere klingt zunächst nicht schlecht: Ihr bastelt euch einen eigenen Profi, bestimmt Aussehen und Eigenschaften und versucht dann, in der NBA Fuss zu fassen. Durchaus stimmig dargestellte Zwischensequenzen erklären die über weite Strecken arg flache Story, bei der weder die Nebendarsteller noch der eigene Spielcharakter sonderlich sympathisch daherkommen.
Trotzdem: Das Gefühl, als Neuling langsam in der NBA aufzusteigen und sich einen Namen zu machen, ist da! Als Spielwelt dient in diesem Fall die Stadt, in der ihr euch zu Fuss oder auch per Skateboard herumtreiben und so Nebenmissionen absolvieren könnt. Das grösste Problem: die omnipräsente Ingame-Werbung und (noch schlimmer) die Mikrotransaktionen. Wer gerade online mithalten möchte, kommt kaum um den Einsatz von Echtgeld zum Steigern der Spielerfertigkeiten herum.
Ähnlich drastisch fällt unser Urteil zu "MyTeam" aus. Dieses Pendant zu "FIFA Ultimate Team" bietet zwar eine Fülle an Spielarten und sollte eigentlich durch den Aufbau der bestmöglichen Mannschaft mit Spielkarten motivieren. Allerdings ist auch hier der Pay-to-win-Charakter viel zu hoch und die Bezahl-Optionen derart präsent, dass es einem den Spass verhagelt.
Fazit
"NBA 2K23" zeigt im Test zwei Gesichter: Auf der einen Seite ist es die nahezu perfekte Basketball-Simulation und holt einen mit seiner genialen Präsentation, aber auch mit dem sehr guten Gameplay ab. Speziell die Retro-Spielarten Jordan Challenge und "Meine NBA Ären" überzeugen und bieten für sich genommen schon mehr als genug Umfang für lange Basketball-Abende. "NBA 2K23" präsentiert sich dabei als ungemein spielbare und zugleich fordernde Sportsimulation, die sich zwar nicht grundlegend anders, aber dennoch besser spielt als ihr Vorgänger. Auf der anderen Seite leiden sowohl die Karriere als auch der MyTeam-Modus massiv unter den allgegenwärtigen Werbe-Einblendungen und dem massiven Einsatz von Mikrotransaktionen. Durch letztere entsteht im Online-Modus ein grosses Ungleichgewicht - Pay to win wird hier grossgeschrieben. Was bleibt, ist eine genial präsentierte und enorm gut spielbare Sportsimulation, die in Teilen leider in einigen Bereichen aufgrund der getroffenen Design-Entscheidungen massiv Federn lässt.
