Rage

Ballern auf KISS-Mutanten

Test Roger getestet auf PlayStation 3

Eine lebendige, aber lineare Welt

Viele Spieler erwarten von "Rage" ein Erlebnis wie in "GTA", das ist es nicht geworden. Vielmehr ist es ein recht linearer Shooter, der aber in einer grossen Welt spielt, die Freiheit bietet verschiedene Aufträge zu verschiedenen Zeiten anzubieten und eine ganze Menge netter Spielereien am Rande. So rast ihr meist vom Auftragsort zum Zielpunkt mit einem der Buggys, wobei die erste Karre ein unbewaffneter schrottreifer Vier-Rädler ist, der beim Tuning-Meister erstmal ordentlich mit Gatlings, Raketen oder einer Säge ausgestattet werden will, die gegnerische Felgen beschädigt. Die Fahrzeugsteuerung geht leicht von der Hand, spielt sich herrlich arcadig im Stil eines "Need for Speed: The Run" und macht dank zahlreicher Nettigkeiten richtig Laune. So können wir gegnerische Fahrer per EMP lahm legen, mit der Gatling und Raketen auseinander nehmen oder einer kleinen Dampframme meterweit gegen den nächsten Felsen schleudern. Es ist schön das sich id Software so viel Mühe gibt seinem Spiel Leben einzuhauchen. Zwar sind die Städte recht dünn bevölkert, die Leute haben aber alle etwas zu tun und auch öfter Quests auf Lager. Da wird ein Wasserrohr vergiftet und wir sollen für die Mutantenreinigung sorgen. Und dort verrät uns ein alter Mann den Bauplan für eine spannende neue Waffe, einen kleinen Spinnenroboter mit aufgeschraubter Gatling wenn wir sein Manuskript an einen Freund weiterreichen, der in einer Festung haust, die natürlich gerade angegriffen wird. Auch sonst gibt’s fast schon vergleichbar mit "GTA 4" etliches auszuprobieren. Beispielsweise das Kartenspiel "Ragemania", das im Stil von "Magic: The Gathering" gehalten ist. Als Figuren dienen Charaktere aus dem Spiel, die verschiedene Angriffs- und Verteidigungswerte haben. Für ein Mini-Game hat sich id hier doch einiges an Spieltiefe und Taktiken ausgedacht.

Screenshot

Kernige Kämpfe gegen Iron Man

Im späteren Spielverlauf schalten wir nicht nur Hundertschaften an Banditen und Mutanten aus, sondern müssen auch gegen echte Gegner ran: Die Authority-Soldaten. Die Jungs sind schwer gepanzert und selbst ihr Kopf wird von einem Stahlhelm verdeckt. In der Schlacht entpuppen sich die Mini-Iron-Men als die härtesten Gegner von „Rage“. Vor allem im höchsten Schwierigkeitsgrad rotten sich die Kerle zusammen, geben sich Feuerschutz, einer schmeisst eine Granate, zwingt uns so in Deckung und zwei stürmen vor. Schnellen wir dann raus und erledigen den ersten, hat sich bereits ein Scharfschütze positioniert um uns aufs Korn zu nehmen. Wohl dem der genug Verbände beim  örtlichen Händler eingekauft hat. Unser Tipp: Immer schön mit der Schrotflinte die Panzerung knacken. Haltet auf die Schulsterpolster, auf Kopf und Bauch – so lassen sich die Kerle am besten ausschalten. Die sind allerdings clever und bringen meist Energieschilde mit – also besser an EMP-Granaten denken, die die mobilen Schutzwälle ruck zuck lahm legen. Gut gefällt uns auch das sich "Rage" zwar als linearer Shooter präsentiert, der aber immer auf einen zweiten oder dritten Weg anbietet. Wer sich beispielsweise im Regierungsgefängnis nicht in den langen Gängen der Übermacht stellen will, weil die viel zu wenig Deckung bringen, der sprengt eine Tür auf, wartet mit dem Scharfschützengewehr auf einen vorbeiziehenden Sturmtruppler und bläst so den Jungs einzeln die Lichter aus. Etwas Licht und etwas Schatten gibt’s bei den Gegnertypen: Die ähneln sich zwar kaum, so dass jeder Banditenclan individuell designt wurde und die einen fiese Tattoos tragen während sich die anderen mit Goldmasken kleiden – gehen aber recht gleich vor. Die Authority sind die cleveren, die Banditen die mediocre-Typen, die auch mal Deckung suchen und die Mutanten sind Kanonenfutter sondergleichen.

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