Railgrade - Test / Review

Die Zukunft gehört dem Zug

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Züge scheinen in der Nerd-Kultur tief verankert zu sein. Bei den Brettspielen gehören sie zu den beliebtesten Motiven, und Spiele wie "Zug um Zug" sind absolute Klassiker. Auch digital findet man Züge in ihrer ganz eigenen Nische. Oftmals geht es hier darum, in einer Simulation Züge selbst zu fahren und dafür zu sorgen, dass Waren und Passagiere rechtzeitig am Zielort ankommen. Nicht aber so bei "Railgrade" von Minaka Dynamics, einem Indie-Studio aus Tokio. Hier geht's weniger um die Züge selbst, als um das geschickte Planen von Schienensystemen, um industrielle Anlagen und Städte miteinander zu verbinden.

Vom Schienenleger zum Industrie-Tycoon

Die Geschichte von "Railgrade" schickt euch als neuen Manager in eine heruntergekommene Weltraumkolonie, um sie mit einem modernen Schienennetz wieder an die Spitze der Effizienz zu bringen. Dabei führt euch euer Berater jedoch zunächst langsam an die Aufgaben heran. In den ersten drei Missionen fokussiert ihr euch etwa darauf, die Grundlagen des Spiels zu lernen und erst mal nur bestehende Industrien miteinander zu verbinden und die fertig produzierten Produkte zum Luftschiffdepot zu liefern. Dabei ist es nicht nur wichtig, wie ihr Schienen und Bahnhöfe platziert, sondern auch, wie ihr die Züge selbst zusammenstellt. Eine starke Lokomotive kostet mehr, kommt aber oft mit Steigungen und grosser Last besser klar. Ihr könnt auch beliebig viele Güterwaggons an eure Lokomotive hängen, riskiert dann aber, dass das Laden und Entladen an Stationen sehr lange dauert und dass ihr den Zug überfüllt.

"Railgrade" schafft es allerdings, diese komplexen Überlegungen langsam an euch heranzuführen, vor allem deshalb, da ihr besonders in frühen Missionen nicht optimal planen müsst, um schnell Erfolge zu erzielen. Jede Mission in "Railgrade" bewertet euch nämlich nach der Zeit, die ihr braucht, um das Ziel zu erreichen. Wie viel Geld ihr dabei übrig habt, ist egal. Jeder Auftrag ist eigenständig und kann über eine Weltkarte gewählt werden. Die Missionen sind dabei immer ähnlich aufgebaut: Auf der relativ kleinen Karte gibt es verschiedene Rohstoffdepots, eine Stadt und diverse Fabriken sowie ein Handelsdepot als Verbindung zum Rest der Kolonie. Eure Aufgabe ist es herauszufinden, was in jedem Szenario schiefläuft, und einen Plan zu entwickeln, möglichst effizient und schnell die Vorgaben jeder Mission zu erfüllen. Besonders nett ist hier aber, dass eure Zeit erst läuft, wenn ihr euren ersten Zug platziert. Ihr könnt euch also in aller Ruhe einen Plan zurechtlegen, bevor ihr unter Zeitdruck steht.

Screenshot

Im späteren Spielverlauf erweitern sich eure Optionen immer mehr. Ihr könnt und müsst oft selber entscheiden wo ihr welche Fabriken baut. Dabei gilt es, das oft sehr knappe Budget geschickt einzuteilen. Ihr erhaltet zwar bei jeder Lieferung eines Zuges etwas Geld, habt aber für alle Fabriken, Züge und Stationen auch laufende Kosten. Wenn es temporär zu knapp wird, könnt ihr bei der Bank notfalls ein Darlehen anfordern, was jedoch eure laufenden Kosten um den Kreditzins erhöht. Umgekehrt könnt ihr überschüssiges Geld in die Bank einzahlen und so euren Umsatz pro Minute stärken.

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