Road 96 - Test / Review

Gemeinsam bis zur Freiheit

Test Video Joel Kogler getestet auf Xbox Series X/S

Mässige Grafik, dafür viel Herz

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Das kleinere Budget von DigixArt zeigt sich vor allem in der Präsentation. Grafisch hat man sich für einen Cel-shading-Look entschieden, der an Telltales "The Walking Dead" erinnert und das Geschehen sehr farbenfroh darstellt. Während das Spiel in bestimmten Szenen stimmig ist, fehlt es vielerorts an Details. Insbesondere die flachen Landschaften mit ihren kopierten Bäumen ohne jegliche Topografie fallen sehr negativ auf. Seltsam daher, dass das Spiel hin und wieder vergisst, wie es aussieht, und euch die geradezu hässliche Landschaft in einer ausgiebigen Kamerafahrt präsentiert. Besonders misslungen sind auch die Rückblicke, die die Reise einer Hauptfigur zusammenfassen, wenn sie zu Ende geht. Die Zwischensequenzen sind nicht in der Grafik des Spiels gerendert, sondern sehen aus, als hätte man ein 360p-Video des Spiels von YouTube heruntergeladen und importiert. Das kann eigentlich kaum Absicht sein. Anders als auf der Nintendo Switch, wo der Titel schon eine Weile erhältlich ist, läuft "Road 96" auf der Xbox Series X immerhin ohne Ruckler, auch wenn grafisch definitiv nicht das Niveau der PC-Version erreicht wird. Besondere Erwähnung in der Präsentation sollte jedoch der Soundtrack finden, der jede Szene gekonnt untermalt und im besten Fall sogar für Gänsehaut sorgt. Nicht umsonst sammelt ihr zwischen den Szenen Kassetten mit den hervorragenden Songs als Sammelobjekte.

Fazit

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"Road 96" ist sehr ambitioniert und schafft es grösstenteils, mit zufällig ausgewählten Versatzstücken eine kohärente, spannende Geschichte zu erzählen. Die Illusion, dass jeder Roadtrip einzigartig ist, hält das Spiel zumindest im ersten Durchlauf aufrecht. Beim zweiten und dritten Durchspielen wiederholen sich zwar mehr und mehr Szenen, es gibt aber auch immer wieder überraschende neue Einblicke ins Leben der Bewohner Petrias. Erzählerisch bewegt sich "Road 96" für meinen Geschmack etwas zu nahe an einfachen Klischees, um mit den Grössten seines Genres mitzuhalten. Trotzdem ist es spannend genug, um einen oder zwei Spieldurchgänge zu rechtfertigen, auch wenn die Grafik mindestens eine Generation weit zurückliegt. Wer Lust auf ein originelles, wenngleich etwas seichtes Adventure mit leichten Rogue-like-Elementen hat, darf hier getrost zugreifen.

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