The Last Oricru - Test / Review

Seltsam, kaputt und trotzdem charmant?

Test Video Joel Kogler getestet auf Xbox Series X/S

Fuchteln bis zum Sieg

Wenn Worte euch nicht mehr weiterbringen, müsst ihr zum Schwert greifen. Je nach euren gesteigerten Charakterwerten könnt ihr verschiedene Waffen effektiv nutzen. Magier mit hohem Intellektwert nutzen etwa einen Heilungs-Orb oder ein Feuerschwert, während ein Charakter, der auf Stärke setzt, mächtige Zweihandwaffen schwingen kann. Egal wie ihr kämpft: "The Last Oricru" fühlt sich mit allen Waffen schwammig und unfertig an. Das liegt vor allem, wie bei vielen kleineren Indie-Rollenspielen, am Treffer-Feedback, wo Gegner sich bei vielen Attacken ungerührt zeigen und die Angriffsanimationen auf beiden Seiten sehr steif wirken.

Screenshot

Interessanter ist da, dass kooperative Spieler nicht nur als Kopie oder Unterstützung dienen, sondern zu zweit bestimmte Waffen erst wirklich effektiv sind. So gibt es etwa einen Schild, der Zauber vom Partner absorbiert und dann verstärkt auf Gegner feuert, sodass ein starker Krieger einen Magier besser beschützen kann. Eine andere Spezialfähigkeit lässt euch einen Energiestrahl zwischen beiden Spielern beschwören, mit dem ihr dann Feinde, die zwischen euch kommen, zerteilen könnt.

Leider leidet zumindest der Online-Koop aktuell unter allerlei technischen Problemen, auch wenn die gröbsten Fehler bereits mit einem Patch behoben wurden und weitere Fixes folgen sollen. Wer die beste kooperative Erfahrung will, muss wohl oder übel per Splitscreen spielen - nur so bekommt ihr beispielsweise auch beide Seiten einer Konversation als kooperativer Spieler mit.

Harte Schale, harter Kern

Screenshot

Auch sonst merkt man "The Last Oricru" seinen Ursprung als Indie-Titel sehr deutlich an. Tatsächlich wirkt das Spiel eher wie eine technische Demo, ein Konzept oder ein Studentenprojekt und nicht wie ein kommerziell erhältliches Game. Zwar funktioniert es grösstenteils, obschon es immer wieder unfreiwillig lustige Bugs und Glitches gibt - visuelles Stottern oder fehlende Animationen gehören aber zur Tagesordnung. Die Entwickler versprechen Verbesserung. Aktuell ist es jedoch schwer, "The Last Oricru" überhaupt zu empfehlen.

Fazit

"The Last Oricru" ist ein Spiel, bei dem man die Leidenschaft seiner Entwickler spürt. Die Dialoge sind oft unfreiwillig lustig, wenn der freche Protagonist, der direkt aus dem "Borderlands"-Universum stammen könnte, auf die bierernsten Charaktere der Welt trifft. Die Story rund um die Welt, ihre Bewohner und das Mysterium hinter der Wiege des Lebens sind fesselnd und gut geschrieben. Tatsächlich mangelt es vor allem an den technischen Aspekten, vom Gameplay bis hin zur Grafik. Hin und wieder schafft es "The Last Oricru" aber auch hier zu überzeugen - mit interessanten Waffen und Bosskämpfen sowie grossartig designten Orten. Hier mangelt es nicht am Willen, sondern am Budget. Auch wenn das Endresultat bestimmt nicht für jeden etwas ist, muss man die Entwickler für die gelungenen Aspekte und die hohen Ambitionen loben.

Kommentare

The Last Oricru Artikel