Call of Duty: Black Ops 3 - Test

Cyber-Jedis und Bubblegum-Zombies

Test Benjamin Kratsch getestet auf PC

Drei Kampagnen im Paket: Story, Las-Vegas- und Weltkriegs-Zombies

„Call of Duty: Black Ops 3“ ist schonungslos und echt hart inszeniert, es hat seinen Grund warum euch das Spiel zu Beginn fragt, ob ihr auch die brutalsten Szenen erleben wollt. Minuten, in denen eurem Protagonist oder Protagonistin (ihr könnt erstmals zwischen männlicher und weiblicher Charakterstimme wählen) von einem Mech in harten Zooms die Gliedmassen ausgerissen werden. Genüsslich schraubt das metallene Wesen an euren Armen, bevor es sie abreisst wie einen Grashalm. Und bricht euch die Beine, bevor es auch diese absäbelt. Das Blut spritzt in Kübeln, diese sehr erwachsene Inszenierung zieht sich durch die ganze Kampagne: schiesst ihr einem K.I.-Soldaten in den Kopf, endet er mit einem dicken Loch im Schädel auf der Erde. Werft ihr eine Granate, liegen Leichenteile auf dem Boden und kriechen Verwundete solange über die Erde, bis ihr euch ihrer erbarmt. Direkt zu Beginn schiesst ihr ein Flugzeug ab und verwandelt eine komplette Basis in ein Flammenmeer, inklusive brennender Menschen, die wie Fackeln im Wind durch die Nacht irren. Viel stärker auf Spoiler-Territorium wollen wir aber gar nicht wandeln, spätestens seit „Black Ops 2“ wissen wir wohl alle, das Treyarch konfuse, aber doch brilliante Mindfuck-Stories schreiben kann, die sich nicht auf den ersten Blick, sondern vielleicht erst beim zweiten Durchspielen auf einem höheren Schwierigkeitsgrad komplett in eure Hirnwindungen graben.

Deutlich leichtfüssiger und humorvoller präsentiert sich „The Giant“, die Fortführung der guten, alten Weltkriegs-Zombie-Kampagne rund um Richtofen (grossartig zynisch gespielt von Nolan North alias Nathan Drake aus „Uncharted 4“. Hier wird’s ziemlich mystisch und abgefahren, Treyarch setzt im Grunde das weiter, was sie mit „Black Ops 2“ begonnen haben - inszenatorisch und spielerisch. Deutlich experimenteller fühlt sich „Shadows of Evil“ an, welches in einer von Las Vegas inspirierten Hochburg des Glücksspiels und der Freudenhäuser spielt. In der tummeln sich zahlreiche Hollywood-Stars und servieren ein paar nette One-Liner zum gedeckten Zombie-Tisch: Jeff Goldblum beispielsweise, den kennt ihr aus „Jurassic Park“ und er hat als Nerd in „Independence Day“ den amerikanischen Präsidenten gerettet. Oder Heather Graham, die eine heisse Femme Fatale mimt und ihr Comedy-Talent aus Chaos-Streifen wie „Hangover“ durchschimmern lässt. Gespräche und Story sind aber nebensächlich, was diese Zombie-Kampagne auszeichnet ist der Kaugummi-Automat, mit dem ihr die abgefahrensten Gadget-Waffen freischalten könnt, die es je in „Call of Duty“ gab. Wir reden hier von Panzertüren mit Raketenantrieb, an die ihr euch einfach schnallen und im Vorbeirauschen Hirnliebhaber zermatschen könnt.

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