Doom - Test

Mehr als nur ein ultra schneller, ultra brutaler Gewaltporno

Test Benjamin Kratsch getestet auf PC

Der Multiplayer: Die Rückkehr des Königs?

Id Software hat mit „Doom“ im Jahr 1993 quasi im Alleingang das Shooter-Genre erfunden, „Call of Duty“ & Co. haben da noch in die Windeln gemacht respektive waren gar nicht in Planung. Entsprechend ignorieren die Texaner viele dieser neumodischen Features, die Shooter heute so nutzen: automatische Lebensregeneration, passive Perks & Co. Stattdessen wählt ihr zum Start aus entweder drei Klassen oder eigenen Loadouts, die aus je zwei Waffen bestehen. In den ersten Slot wählt ihr aus je einer Schnellfeuerwaffe, wie der Plasma- oder Pulse-Rifle und einer Wumme, die besonders viel Schaden macht, aber nach einem Schuss nachladen muss: Raketenwerfer, Super-Shotgun oder Scharfschützengewehr. Was sehr fordert, aber auch grossen Spass bringt, ist das Risiko-Belohnungssystem. Es gibt eine Waffe namens Static Cannon, die zwar sehr viel Schaden macht, allerdings auf statischer Ladung basiert. Ihr müsst also immer in Bewegung bleiben, nur dann könnt ihr feuern. Eine Waffe für echte Profis eben, denn ihr müsst im Grunde immer im Kreis laufen oder über Sprungmanöver diese spezielle Energie aufladen. Die stärksten Waffen gibt es wie gehabt nur in Form von Power-up-Runen, die auf jeder der neun Maps verteilt sind. Da wäre beispielsweise eine Railgun, mit der ihr durch Wände sehen und feuern könnt.

Klingt übermächtig, ist es aber nicht, weil die Waffe riesig gross ist und ihr im Zoom-Modus kaum eure Umgebung im Auge behalten könnt, ergo ein leichtes Ziel abgebt. Zudem arbeitet „Doom“ schon immer mit Dodge-Mechaniken: per Ausweichmanöver nach links oder rechts, ducken oder einen Sprung nach oben, könnt ihr effizient ausweichen. Ebenfalls interessant: zu Beginn wählt ihr zusätzlich aus zwei Items: einer Explosions-Granate, die auf grossem Raum Schaden macht, aber nicht zwingend tötet oder einer Teleport-Granate. Letztere erfordert viel Übung, denn das Dimensionstor öffnet sich exakt in dem Moment, wo ihr auf die E-Taste hämmert. Cool: trefft ihr exakt auf einen Gegner, wird der direkt zersplattert. Auch könnt ihr euch in die Nähe einer mächtigen Rune teleportieren, müsst dafür aber eben das perfekte Timing drauf haben. Drückt ihr zu früh, landet ihr mit Pech in der Lava, direkt vor der Plattform. Drückt ihr zu spät, guckt ihr vielleicht in den Lauf einer Super-Shotgun oder gar BFG. Generell spielt id Software stark mit seiner Umgebung, auf einigen Karten könnt ihr Feuerschaden erleiden, auf anderen wartet radioaktiver Schleim. Bei der Kartenauswahl beweisen die Texaner ein gutes Händchen, von klein und intim wie auf Exvacation, Disposal und Perdition über mittelgrosse Arenen bis hin zu richtigen Monstermaps wie Chasm, Heatwave und Beneath ist alles dabei. Sie bemühen sich auch um Abwechslung, Chasm beispielsweise spielt unter der Eisdecke des Mars, Szenario-bedingt gibt’s aber wie in der Kampagne sehr viel Stahl, sehr viel Lawa und sehr viele Arenen, allerdings auf bis zu vier Ebenen.

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Doom (2016) Artikel