Dorfromantik - Test / Review

Entspannung beim Landschaftsbau

Test Video Katja Wernicke getestet auf Nintendo Switch

Seit März 2021 im Early Access auf Steam, knapp ein Jahr später der Full Release, und nun endlich der Sprung auf die Nintendo Switch: "Dorfromantik", das Debüt von vier Berliner Studenten, heimste einige Preise ein (Interview mit Entwickler Sandro Heuberger) und war bei uns schon lange auf der Liste, um es zu testen.

Ein Spiel ohne Multiplayer, Gewalt und Zeitlimit - und das soll auch noch Spass machen? Genau das verspricht "Dorfromantik". Das Ziel ist simpel: Entspannung. Gestartet wird mit einem blanken, hexagonalen Plättchen und mit einem Stapel von 40 weiteren Gebieten. Es wird ein Plättchen nach dem anderen angelegt, um so das eigene Reich wachsen zu lassen und letztendlich eine schöne Landschaft zu gestalten.

Carcassonne für Solisten

Brettspielliebhaber wird das Ganze sehr an ein recht bekanntes Legespiel erinnern: Ähnlich wie zum Beispiel in "Carcassonne" werden analog zu Burgen, Wegen und Wiesen einzelne Gebiete gebaut - statt der bekannten Elemente sind es hier allerdings Städte, Wälder, Felder und Wiesen. Wir haben etwas von Entspannung gesagt, richtig? Natürlich kann man auf den Highscore achten, doch im Vordergrund steht hier die Erschaffung seiner ganz eigenen Wunschwelt. Dazu gehört es dann auch, dass man sich nicht stressen muss, ob die Teile zusammenpassen, denn eine Wiese kann ebenfalls an eine Stadt anknüpfen. Die Möglichkeiten werden hier nur beschränkt, wenn doch etwas Nervenkitzel gesucht wird. Um einen hohen Highscore zu erreichen, sollten die einzelnen Landschaftskärtchen möglichst passend platziert werden. Denn mal ehrlich: So ein Feld mitten in der Stadt kann schon seinen Charme haben, praktisch ist es aber sicherlich nicht. Punkte lassen sich erzielen, indem möglichst viele Kanten eines Hexagons an eine passende Kante des angrenzenden Kärtchens gelegt werden. Für jede Kante gibt es 10 Punkte, sodass sich geschickte Plättchenleger schneller im Highscore-Fieber wiederfinden können. Auch wenn es kein Online-Ranking gibt, verleitet das einfache und doch geschickte Spielprinzip dazu, den Highscore in jeder Runde übertreffen zu wollen.

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Die "Dorfromantik" wird von einer passenden, leichten Musik begleitet, die das Entspannungskonzept vom Spielprinzip passend unterstreicht. Und nein, auch wenn der Spieltitel darauf schliessen lässt: Romantische Klänge sucht man hier vergebens (Zwinker). Kleine fröhliche Soundeffekte beim Platzieren der Hexagone bieten die ideale Abwechslung zum Soundtrack, und bei einem perfekt platzierten Teil (alle sechs Kanten passen) erhält man auch das entsprechende Audio-Feedback. Der Art-Stil erinnert an ein schönes, handgezeichnetes Brettspiel - schlicht, aber doch mit seinem ganz eigenen Charme. Da macht es wahrhaft Freude, seine eigene kleine Welt zu bauen, während Vögel über die Landschaft fliegen und der Wind aufkommt.

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