Zimmer, Zimmer, noch mehr Zimmer
Was in einer einzelnen Gummizelle anfängt, weitet sich schnell auf die ganze Irrenanstalt aus, mit Küche, diversen Klos, Speisesaal, Gruppentherapiezimmer, Aufenthaltsräumen, aber auch einer versteckten Bar, einem Fernsehzimmer, Überwachungsräumen der Wärter, Abstellkammern und dem Aussenbereich der Anstalt. Vom Keller mit Aktenräumen, einem Waschraum und dem Heizungsraum mal ganz abgesehen. In jedem dieser Areale gibt es rund 20 Kombinations- und Gesprächsmöglichkeiten. Es kann sich jetzt jeder selber ausrechnen, was passiert, wenn man gerade nicht weiss, wo Edna als Nächstes hin soll, um weiterzukommen. Wenn sie mit Harvey zusammen zum gefühlt hundertsten Mal mit dem Wäschelift hin und her fährt, kann das doch ganz schön nerven. Die Ladezeiten haben sich zwar hier deutlich verbessert, summieren sich mit der Zeit allerdings beträchtlich.
Da die Geschichte gleich geblieben ist, haben jene, die damals "Edna & Harvey: The Breakout" schon gespielt haben, einen kleinen Vorteil. Jedoch ist das Ganze so lange her, dass einem gewisse Kombinationsmöglichkeiten womöglich nicht mehr einfallen und man doch stundenlang planlos umherirrt, bevor einen der Geistesblitz trifft und man endlich weiterkommt.
Kombiniere, kombiniere ...
Das mit dem Kombinieren ist so eine Sache. Die Steuerung ist auf der Konsole schlau gelöst worden, denn die einzelnen Objekte sind via Joystick anwählbar. Das klappt auch ganz gut, aber ein typisches Point-&-Click-Gefühl kommt dabei nicht wirklich auf. Klingt vielleicht etwas altbacken, aber das Gefühl, mit der Maus erst den Raum abzusuchen und über die Oberfläche der gezeichneten Bilder zu fahren, wurde leider nicht mittransportiert. Zudem springt der Joy-Con manchmal etwas zu schnell zum nächsten Punkt oder überspringt einen Punkt - da fehlt einfach die Genauigkeit einer Maus, die klare Einteilung von linker und rechter Maustaste im Gegensatz zu den Controllern der Switch. Trotzdem ist die Steuerung sehr intuitiv, und nach zwei bis drei Fehlklicks hat man den Bogen raus und kommt gut voran. Selbst die Stellen, die mit einem gewissen Zeitdruck verbunden sind, kann man somit problemlos absolvieren.
Dabei muss Edna aber möglichst jeden Gegenstand einmal anschauen und mit jedem Insassen und Wärter mal gesprochen haben. Gerade in den Dialogen finden sich dabei manchmal kleine Hinweise darauf, wie es weitergehen könnte. Aufmerksamkeit ist hier das A und O.