Final Fantasy VII Rebirth - Vorschau / Preview

Steigerung oder Rückschritt?

Vorschau Video Benjamin Braun

Mit weitläufigen Open-World-Zonen, erweitertem Kampf- und Charaktersystem sowie vielen zusätzlichen Neuerungen soll der zweite Teil des Klassiker-Remakes von "Final Fantasy VII" seinen Vorgänger übertreffen. Wir konnten den bald erscheinenden zweiten Teil der Neuauflage auf PS5 ausführlich ausprobieren. Warum wir zuversichtlich sind, aber noch nicht restlos überzeugt sind, erfahrt ihr in unserer Vorschau.

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Cloud Strife und seine Begleiter Aerith, Barret, Red und Tifa mussten Midgar am Ende von "Final Fantasy VII Remake" (Test) notgedrungen verlassen. Der erste von drei geplanten Teilen der Neuauflage erzählte allerdings nur einen Bruchteil der epischen Handlung des Klassikers aus dem Jahr 1997. Der Ende Februar 2024 exklusiv für PS5 erscheinende zweite Part, "Final Fantasy VII Rebirth", umfasst einen deutlich grösseren Teil der legendären Story, der bis zum Erreichen der Vergessenen Stadt reichen wird. Die Fortsetzung unterscheidet sich allerdings noch in zahlreichen weiteren Punkten vom Vorgänger, darunter offene Einsatzzonen wie das Grasland, spektakuläre Synchro-Attacken der Helden und ein grösseres Angebot an (nicht von allen) schmerzlich vermissten Minigames. Wir konnten auf einem Preview-Event in London die ersten Spielstunden in "Final Fantasy VII Rebirth" erleben. Ob Vorfreude oder Skepsis vorherrschen, erfahrt ihr im Folgenden.

Zweifelhafte Vergangenheit

Kenner des originalen "Final Fantasy VII" wissen längst, wer der grosse Bösewicht im Spiel ist. Diese Spieler im Hinblick darauf zu überraschen, ist entsprechend schlicht unmöglich - und wenn auf einmal alles völlig anders wäre, gingen die meisten Fans wohl ebenfalls (zu Recht!) auf die Barrikaden. Noch ein bisschen besser als im Vorgänger, so deutet es sich jedenfalls im Prologkapitel von "Final Fantasy VII Rebirth" an, gelingt es dem Team um Produzent Yoshinori Kitase, der schon das Original als Game-Director betreute, die Story in Details so anzupassen, dass sich das Rollenspiel auch für Kenner des Originals noch frisch anfühlt. Grundsätzlich bleibt das Game, das unmittelbar ans Ende des ersten Remake-Teils anknüpft und bis in die Vergessene Stadt führen soll, relativ nahe am Original. Hier wird allerdings kein künstlicher Nebel rund um den Oberschurken erzeugt. "Rebirth" ist da ziemlich deutlich, was Serieneinsteigern allerdings keineswegs die Spannung nimmt. Denn im Auftaktkapitel, das euch in der Rolle von Cloud einige Jahre zuvor als Mitglied von SOLDAT in dessen Geburtsstadt Nibelheim führt, streuen die Entwickler den Nebel dafür stärker darüber aus, ob beziehungsweise was sich von dem, was ihr im Prolog erlebt, auch tatsächlich zugetragen hat oder den verklärten Erinnerungen Clouds entspringt.

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Zudem deuten die Entwickler im Zusammenhang damit einen gewissen Vertrauensverlust zwischen Cloud und bestimmten Begleitern an, wobei es auch das so ähnlich schon im Original gab. Da der Prolog aber eben eine spielbare Rückblende ist, in der Cloud und die anderen immer wieder aus dem Gegenwarts-Off das Geschehen atmosphärisch diskutieren, fühlt es sich weitgehend so an, als ob man etwas komplett Neues erlebt. Inwieweit die nebulösen Andeutungen über Vertrauensverlust oder gar Zwietracht zwischen den spielbaren Helden für grössere Abweichungen genutzt werden, bleibt abzuwarten. Aber selbst wenn Square Enix am Ende nur die Illusion gelingt, dass etwas völlig anderes passieren könnte, wird "Rebirth" Veteranen wie Serieneinsteiger erzählerisch an den Bildschirm fesseln. Übrigens gibt es neben einem optionalen Zusammenfassungsvideo immer wieder alternative Dialogoptionen, um Wissens- oder Erinnerungslücken bezüglich der Vorgeschichte und aus Teil 1 bekannter Charaktere zu füllen. Sogar für den Fall, dass ihr über "Final Fantasy VII" bislang noch gar nichts wisst, sollte auch der direkte Einstieg mit "Rebirth" problemlos möglich sein.

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