Fire Emblem Engage - Test / Review

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Starkes Schlachtfeld-Design, lohnende Nebenmissionen

Daumen hoch zudem für die Arbeit der Schlachtfeld-Designer. Seien es nun Stachelbarrikaden, in die ihr Feinde mit bestimmten Waffen hineinschleudern könnt, riesige Ballista-Geschütze, die Pegasus-Reiter mit einem Schuss vom Himmel holen, zerstörbare Mauern oder Türen, die Zugang zu neuen Levelbereichen gewähren, oder Fackeln, die erlöschen und erst wieder angezündet werden müssen, um in einem Gebiet dunkle Bereiche aufzudecken: In vielen Mission sorgen die Entwickler mit Spezialfeldern für neue taktische Möglichkeiten und Herausforderungen.

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Neben einer grossen Bandbreite an Hauptmissionen, die die Geschichte zügig vorantreiben, dürft ihr euer taktisches Geschick zudem in einer Vielzahl von Nebenmissionen unter Beweis stellen. Die Aufträge sind komplett optional und an eigenen Orten auf der Weltkarte zu finden, lohnen sich aber insofern, da ihr eure Charaktere nicht nur weiter aufstufen und zusätzliche Ressourcen finden könnt, sondern auch, weil ihr über Nebenmissionen weitere Heldinnen und Helden für euren Kampf gegen das Böse rekrutiert. In Firene etwa begegnet ihr so Jungspund Jean, der unbedingt Arzt werden möchte.

Apropos Charaktere: Die sind serientypisch gewohnt pompös gekleidet und wuchsen uns im Spielverlauf durchaus ans Herz. Zuweilen schlagen die Macher bei der Inszenierung einzelner Figuren allerdings über die Stränge und lassen das Ganze unfreiwillig komisch und albern wirken. Wenn sich beispielsweise der Prinz des Nachbarkönigreichs Brodia in einer Zwischensequenz mit einem Sprung in eure Richtung und einer anschliessenden Verneigung auf Knien dafür entschuldigen möchte, Alear nicht standesgemäss begrüsst zu haben, kann man sich ein Stirnrunzeln nicht verkneifen.

Das Somniel: Sicherer Hafen in den Wolken

Seid ihr mal nicht in Elyos unterwegs, zieht ihr euch nach Somniel zurück - eine schwebende, nur für Alear und seine Verbündeten erreichbare Insel im Zentrum der Karte. Hier kauft ihr neue Waffen oder wertet bereits im Besitz befindliche bei einer Schmiedin auf, bringt eure Vorräte an Heil-Items auf Vordermann, verausgabt euch für Belohnungen in drei Krafttraining-Minispielen, geht entspannt angeln, interagiert mit allerlei Tieren, die ihr in der Spielwelt findet, und stärkt eure freundschaftliche Bande mit anderen Charakteren. Letzteres geschieht serientypisch über Gespräche und das Verteilen von Geschenken, die ideal zur jeweiligen Person passen.

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Kurzum: "Fire Emblem"-Liebhaber werden sich in Somniel sofort heimisch fühlen. Schade nur, dass der Zufluchtsort in den Wolken zwar nett aussieht, beim Erkunden aber viel zu steril wirkt. Mit ein paar Ausnahmen stehen oder sitzen eure Mitstreiterinnen und Mitstreiter meist einfach nur herum, statt irgendwelchen animierten Aktivitäten nachzugehen.

Gleiches gilt im Übrigen für die Szenen nach jedem Gefecht, in denen ihr das Schlachtfeld noch einmal in 3D frei erkunden und mit anderen plaudern könnt. Zwar hilft dies, die Welt Elyos aus anderen Blickwinkeln kennenzulernen, meist sind die Erkundungsabschnitte aber vergleichsweise klein und spielerisch wenig abwechslungsreich. Ihr lauft herum, sammelt umherliegende Ressourcen und heimatlose Tiere ein, führt mit jedem ein kurzes Schwätzchen, und das war's dann im Grunde genommen schon. Zweifelsohne ein Element mit viel verschenktem Potenzial.

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