Fazit
Das Rad wurde mit “Jass Liga” sicherlich nicht neu erfunden. Doch das war auch nie die Absicht der Entwickler. Gemäss Markus Jost von Codebox ging es viel mehr darum, ein Stück Schweizer Kultur in einer würdigen und professionellen Form ins digitale (und in diesem Fall mobile) Zeitalter zu bringen. Diese selber gestellte Vorgabe wurde sicherlich erfüllt. Dazu eine ansprechende Präsentation, verschiedene Spielmodi und vielfältige Einstellungsmöglichkeiten (sowohl spielerischer wie auch optischer Natur), die das Ganze abrunden. Klar, mehr Spielmodi oder eine günstigere (oder nach Erwerb des Spiels kostenfreie) Online-Komponente ohne Cooldowns wäre sicher wünschenswert gewesen. Doch wer ein derartiger Jass-Fanatiker ist, dass er dem Schweizerischen “Nationalsport” auch auf dem Klo oder im Bett vor dem Schlafengehen frönen will, der dürfte diese Kosten auch verschmerzen können. Denn die Farben seines Kantons oder den eigenen Namen zuoberst in der 1. Liga zu sehen dürfte für so manchen genug Ansporn sein, hier einmal wieder unzählige Jass-Stunden zu verbringen. Kurzum: die “Jass Liga” reisst zwar nicht zu Begeisterungsstürmen hin, macht aber auf routinierte Art vieles richtig. Genug für uns, um der Schweizer App einen klaren Daumen hoch zu verpassen. Ein Muss für digitale Jass-Fans, oder solche, die es noch werden wollen.