Last Train Home - Test / Review

Einfahrt mit leichter Verspätung

Test Video Joel Kogler getestet auf PC

Bereits vor einigen Monaten ist "Last Train Home" vom Entwickler Ashborne Games auf dem Radar von Strategie-Fans aufgetaucht. Dieser erste echte Debüttitel des jungen Studios verspricht, die taktischen Kämpfe eines klassischen "Company of Heroes" mit einer neuen Ressourcenmanagement-Ebene zu erweitern. Eure Aufgabe dabei ist simpel: Bringt euren Zug voller tschechischer Legionäre aus der nach dem Krieg ins Chaos verfallenen Sowjetunion zurück ins Heimatland. Ob das Spiel dabei auf Schienen bleibt oder in der Zieleinfahrt doch entgleist, haben wir uns für euch auf dem Gaming-Laptop HP Omen 17 angeschaut.

Der Krieg nach dem Krieg

"Last Train Home" zeigt einen Aspekt, den wir so in Spielen rund um den Ersten Weltkrieg selten sehen: die Konflikte und Kämpfe nach dem offiziellen Kriegsende. Eure Truppe aus tschechischen Soldaten steckt tief im Herzen Russlands fest und sieht sich im wachsenden Konflikt zwischen der Weissen und Roten Armee Russlands gefangen. Als bewaffnete Kampfeinheit seid ihr trotz eurer Unterstützung im Krieg nirgends willkommen und müsst feststellen, dass der Weg durch die eisigen Ebenen von Sibirien ein sehr langer sein wird.

Die Geschichte rund um die Heimreise entlang der Transsibirischen Eisenbahn ist von echten Zeitzeugenberichten und Tagebüchern der Soldaten inspiriert, und Entwickler Ashborne Games, selbst mit tschechischen Wurzeln, hat hier grossen Wert auf eine sehr differenzierte Erzählung gelegt, die den Fokus vor allem auf das Leid der russischen Bevölkerung legt. Immer wieder müssen wir im Spiel schwierige Entscheidungen treffen, der einen oder anderen Seite helfen oder gar Vorräte plündern, um unsere eigenen Leute ernähren zu können - selbst wenn die Landsleute Russlands darunter leiden.

Screenshot

Erzählt wird die Geschichte entweder durch die Missionen oder durch Unterhaltungen beim Reisen mit unserem gepanzerten Zug. Dabei sind nur Schlüsselmomente und Missionen vertont. Wer also tief in das allzu menschliche Nachkriegsdrama eintauchen will, muss auch mal längere Texte lesen (wollen). Die Atmosphäre ist dabei hervorragend und lässt uns mit unseren Protagonisten mitfiebern, egal ob beim Überlebenskampf in der Wildnis oder auf dem Schlachtfeld. Oft erinnerte uns "Last Train Home" weniger an bombastische Kriegssimulationen, sondern an das bedrückende "This War of Mine".

Kommentare

Last Train Home Artikel