Octopath Traveler II - Test / Review

Noch besser als der Vorgänger

Test Video Benjamin Braun getestet auf Nintendo Switch

Der Vorgänger war eines der besten klassischen JRPGs der letzten Jahre. "Octopath Traveler II" soll den ersten Teil nun auf Switch, PlayStation und PC noch übertreffen. Warum das gelingt, es aber zur Perfektion nicht ganz reicht, haben wir für euch herausgefunden.

Der erste Teil von "Octopath Traveler" verwöhnte im Juli 2018 die Fans klassischer japanischer Rollenspiele wie "Chrono Trigger" sowohl audiovisuell als auch spielerisch. Die Geschicke von gleich acht Heldinnen und Helden in einer fantastischen Welt lagen darin in der Hand des Spielers. Im Nachfolger "Octopath Traveler II" ist das genau so, allerdings sind Story und Welt eine ganz andere, und es gibt trotz einer Reihe von Parallelen auch spielerisch einige sinnvolle Neuerungen. Welche das sind und was euch sonst im Rollenspiel-Sequel erwartet, erfahrt ihr in diesem Test sowie im oben eingebetteten Testvideo zur Switch-Version.

Im Geiste des Vorgängers

Auf den ersten Blick verändert sich mit "Octopath Traveler II" kaum etwas im Vergleich mit dem Vorgänger, der seinerzeit zunächst exklusiv für Nintendo Switch erschien. Optisch ist die Spielwelt mit der Kombination aus Diorama-Look und liebevoll animierter Pixelgrafik ein absoluter Genuss. Die guten, wahlweise englischen oder japanischen Sprecher sorgen genauso für Atmosphäre wie der fantastische Soundtrack, auch wenn die Macher hier offenbar einiges aus dem Vorgänger recyceln und nur zum Teil neu arrangieren. Während ihr die Welt selbst aus einer Art Vogelperspektive erlebt, finden die recht klassischen Rundenkämpfe in einer eher seitlichen Ansicht statt. Die Boost-Funktion, mit der ihr sozusagen Angriffe überladet respektive dadurch etwa mit einem Schwertkämpfer mehrere Hiebe nacheinander ausführt, kehrt genauso zurück wie die Brecher-Mechanik, mit der ihr den Widerstand eurer Gegner für die Dauer einer Runde entfernt. Ihr leitet zudem wie gehabt die Geschicke von acht Heldinnen und Helden, die alle eine eigene, letztlich aber zusammenhängende Geschichte haben. Klingt nach einer aufgewärmten Mahlzeit? So ist das nicht, denn in allen Fällen handelt es sich um bewährte Elemente, die immer noch gut und in Bezug auf Heldinnen und Helden sowie Story sowieso komplett neu sind. Das ist aber ohnehin nur die halbe Wahrheit, denn "Octopath Traveler II" macht auch sonst einiges neu und anders, womit die Entwickler den Komfort und zugleich die spielerische Vielfalt erhöhen.

Acht Heroen, ein Hauptheld bzw. eine Hauptheldin

Praktisch genauso wie im Vorgänger "Octopath Traveler II" entscheidet ihr euch zu Beginn für einen der acht Heldinnen und Helden, die oder der im weiten Verlauf dann fester Bestandteil eurer maximal vierköpfigen Party bleibt. Im folgenden Prolog spielt ihr dann deren oder dessen Geschichte nach, was in etwa 60 Minuten dauert, aber bei manchen Charakteren eine grössere Zeitspanne umfasst. Mit dem Händler Partitio startet ihr etwa im Kindesalter und werdet Zeuge des Aufbaus einer Art Westerndorfs, dessen Reichtum auf dem in Minen geschürften Silber basiert. Partitio und dessen Vater werden dadurch reich. Allerdings wächst über die Jahre die Konkurrenz, sodass die einst so reiche Siedlung zunehmend verfällt, während ein ziemlich ekliger Fiesling sich zunehmend bereichert und von Partitos inzwischen erwachsenem Ich in die Schranken gewiesen werden muss.

Screenshot

Der von uns gewählte Startheld Hikari ist wiederum ein Königssohn, der dem Wunsch seines Vaters nach selbigem auf dem Thron folgen soll. Sein Bruder Mugen allerdings will die Macht für sich, tötet seinen Vater und schwört, auch euch zu töten, solltet ihr je versuchen, ihm den Thron streitig zu machen. Egal welchen der Heldinnen und Helden ihr zum Start auswählt: Ihr müsst alle acht langfristig vereinen. Das heisst simpel formuliert lediglich, dass ihr die Städte und Dörfer über die Weltkarte erreichen müsst, den anderen Heldinnen und Helden begegnet und sie dabei sozusagen "einsammelt". Eine Besonderheit besteht darin, dass ihr nun den jeweiligen Charakter-Prolog der übrigen Heldinnen und Helden nicht mehr (direkt) spielen müsst. Wenn ihr wollt, könnt ihr die Auftaktkapitel der sieben anderen Heldinnen und Helden also komplett überspringen oder für später aufsparen und sie anders als in Teil 1 direkt in eure Gruppe aufnehmen. Eine gute Sache, wie wir finden. Denn obgleich alle Heldinnen und Helden interessant sind, werden wir so nicht mehr regelmässig ausgebremst und können uns viel stärker auf den Fortschritt des Oktetts konzentrieren.

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