Token Economy (Brettspiel) - Test / Review

Tokens statt Monopol

Test Alain Jollat getestet auf Brettspiele

Kryptowährungen, Tokens und Blockchain: Vielleicht schon mal gehört? Aber was das genau ist, wissen bei Weitem noch nicht alle. Das will das Team hinter "bots don't cry" ändern und hat ein Brettspiel erfolgreich via Crowdfunding finanziert. Wir haben uns "Token Economy" für euch angeschaut.

Irgendwie kommt mir das bekannt vor ...

Auch wenn der bunte Spielplan es zu verbergen versucht, aber die Nähe zum Klassiker "Monopoly" wird relativ schnell sichtbar. Zwar liegen hier nicht alle Felder in einem Rundkurs nebeneinander, und wir können uns auch nicht den Paradeplatz in Zürich unter den Nagel reissen. Aber die in "Token Economy" vorhandenen kaufbaren Objekte sind mit Linien miteinander verbunden, an denen wir entlangziehen und die dann wieder mit dem Startfeld verbunden sind und so einen Rundkurs bilden. An einigen Stellen können wir uns an Weggabelungen für eine von zwei Alternativen entscheiden, die sich allerdings nach wenigen Feldern wieder vereinen.

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Wer über das Startfeld zieht, kassiert 2'000 in bar ein (plus einen Bonus pro tokenisiertem Asset, dazu später mehr) - auch das kennen wir von "Monopoly". Und ein Gefängnis gibt es ebenfalls. Es heisst hier allerdings Finanzaufsicht. (Warum sie bei "Token Economy" die Rolle des Miesepeters übernimmt, ist eventuell ein Insider-Witz, den wir nicht verstehen.)

Statt der Hauptgasse in Solothurn oder des Marktplatzes in St. Gallen kaufen wir uns mit unserem Startkapital allerdings nicht Orte, sondern Firmen, den Gotthardtunnel oder eine Oldtimer-Sammlung. Dies wird unter dem Oberbegriff Asset zusammengefasst. Jedes Asset hat auch hier einen Kaufpreis - und wer den zahlt, bekommt die Besitzkarte ausgehändigt. Mitspieler, die ab dann auf dem Feld landen, müssen Miete zahlen. Miete ist vielleicht ein etwas unglücklich gewählter Begriff, da nicht intuitiv erfassbar ist, wie man für eine Oldtimer-Sammlung, die Fachhochschule HWZ oder die Markenlizenz des Matterhorns Miete zahlen muss. Andererseits wäre es sicherlich auch verwirrend, wenn man beim einen Asset einen Eintritt, beim anderen Studien- und beim nächsten dann Lizenzgebühren zahlen müsste.

Auf Los geht's los

Zwei bis sechs Spieler kassieren ein Startgehalt und würfeln sich dann nacheinander über das Spielbrett. Wer auf einem Asset landet, kann das - wie eben beschrieben - kaufen. Gerät ein Spieler auf ein Kursfeld, können die Spielenden Kryptowährung kaufen oder verkaufen. Dabei muss vor Aufdecken der Kurskarte angesagt werden, ob man kaufen oder verkaufen möchte. Erst dann wird die Karte aufgedeckt, und auch erst dann sieht man, wie gut oder eben schlecht der Kurs der fünf im Spiel vorhandenen Kryptowährungen ist.

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Kryptowährungen werden auf einen entsprechenden Zettel geschrieben, das reguläre "harte" Geld verwalten die Spieler über Spielgeldnoten. Wer Kryptowährung kauft, gibt an, wie viel er von welcher Kryptowährung kaufen will. Umgerechnet wird via Taschenrechner oder Smartphone. Dann kassiert die Börse noch einen Teil als Gebühr, und schon ist man Besitzer einer Kryptowährung (oder im Verlauf des Spiels mehrerer Kryptowährungen). Bei "Token Economy" ist die Kryptowährung übrigens ein reines Spekulationsobjekt. Man kann Assets nur mit regulärem Geld kaufen und Mieten nur mit regulärem Geld bezahlen.

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Falls Besitzer von Assets dies möchten, können sie selbige tokenisieren. Auf der Besitzkarte ist angegeben, wie viele Tokens sie maximal zu welchem Betrag an andere Spieler verkaufen können. Wer einen Token kauft, ist zwar zunächst Geld los, wird aber zukünftig anteilig an den Mieteinnahmen beteiligt. Zudem erhält jeder Spieler pro tokenisiertem Asset einen Bonus, wenn er wieder auf dem Startfeld landet oder darüber hinwegzieht.

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