ARMS - Test

Nintendo lässt die Fäuste fliegen

Test Video Beat Küttel getestet auf Nintendo Switch

Die Steuerung: erbARMungslos schweisstreibend

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Eines der prominentesten Features von “ARMS” ist die Bewegungssteuerung. Doch wer hier jetzt eine leicht aufpolierte Form des Boxens aus “Wii Sports” erwartet, der hat sich geschnitten. Nintendo hat hier wirklich einiges an Zeit und Mühe investiert, um das Kampfsystem auch nebst den bereits angesprochenen Gadgets interessant und vielseitig zu gestalten. Zwar lässt sich “ARMS” auch wie ein normales Prügelspiel zocken (sprich, mit Druck auf die Face-Buttons der Joy-Cons oder mit dem Pro-Controller), aber gerade in einem lokalen Multiplayer-Setup MUSS man es ganz einfach mit Bewegungssteuerung spielen. Das Prinzip ist dabei recht einfach zu verstehen. Ihr haltet die beiden Joy-Cons etwas ungewöhnlich, nämlich mit den Face-Buttons gegen innen statt gegen euch. Wenn ihr den linken oder rechten Joy-Con mit der jeweiligen Hand nach vorne schnellen lasst, schlägt auch euer Charakter mit der jeweiligen Hand. Indem ihr während die Faust in ihrer Animation noch fliegt eure eigene Hand nach innen oder aussen kippt, verleiht ihr dem Schlag auf dem Bildschirm ebenfalls einen entsprechenden Drall. Dadurch könnt ihr also auch um Deckungen herumschlagen, bleibt aber dabei in der Mitte natürlich selber verwundbarer, als wenn ihr einen geraden Schlag auf euren Gegner losschickt. Manche ARMS fliegen auch von Haus aus eine Kurve, was das Ganze natürlich noch unberechenbarer macht. Gegnerische Schläge könnt ihr entweder abblocken, indem ihr selber eure Fäuste in dieselbe Richtung auf den Weg schickt, oder indem ihr ein Block-Manöver ausführt. Dies geht ganz einfach, indem ihr die beiden Joy-Cons in euren Händen gegeneinander neigt. Natürlich steht ihr auch nicht einfach still rum, sondern könnt euch durch die übrigens sehr abwechslungsreich gestalteten Arenen bewegen. Indem ihr beide Joy-Cons nach links, rechts, vorne oder hinten neigt, bewegt ihr euch in die entsprechende Richtung durch die Arena. Mittels der insgesamt 4 Schultertasten, die ihr ja trotz der ungewöhnlichen Haltung bequem erreichen könnt, lassen sich Spring- und Ausweichmanöver sowie Sprints auslösen, und auch eine besonders starke Attacke, die erst nach dem Füllen der entsprechenden Anzeige verfügbar ist, startet ihr so. Zu guter Letzt lässt sich mit gleichzeitigem nach-vorne-schnellen beider Arme auch ein Greifmanöver einleiten, welches bei erfolgreicher Ausführung eurem Gegenüber ordentlich einheizt.

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Grundsätzlich gilt es festzuhalten, dass sich “ARMS” ganz klar anders spielt als ein gewöhnliches Prügelspiel (natürlich besonders, wenn man die Bewegungssteuerung nutzt), aber das grundlegende Gameplay ist wirklich schnell erlernt. Sobald man aber auf einen stärkeren Gegner trifft, merkt man schnell, dass dieses Spiel in die Kategorie “easy to learn, hard to master” fällt, und entsprechend einiges an Training investiert werden muss. Es kann extrem frustrierend sein, wenn man einem Gegner gegenübersteht, der einfach immer diesen einen Tick schneller oder präziser ist, und schon bald wird man derart in die Defensive gedrängt, dass man gar nicht mehr dazu kommt, gezielte Attacken zu starten. Kurzum: Wer die Stärken und Schwächen seiner Figur nicht kennt und nicht zumindest einigermassen weiss, wo die grössten Gefahren seines jeweiligen Gegners und der verschiedenen ARMS liegen, der wird online wie in kompetitiven Spielen üblich nicht allzu viel Land sehen. “Splatoon” etwa hat hier eine etwas bessere Balance zwischen Einsteigerfreundlichkeit und Spieltiefe gefunden. Jedoch gibt es für frustrierte Prügler eine ganze Menge Modi, in denen es nicht nur auf die eigentlichen Fighting-Skills ankommt.

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