Fazit: Lieber arm dran als Arm ab
Nintendo hat es geschafft, mit “ARMS” praktisch aus dem Stand eine frisches, farbenfrohes und spassiges 3D-Fighting-Game auf die Beine zu stellen. Gerade in einem Markt, der überschwemmt ist von “Standard”-Prügelspielen, tut so etwas frischer Wind gut und hilft natürlich auch dem Spiel selber, sich von der Konkurrenz abzugrenzen. Viel Respekt verdient auch die Umsetzung der Bewegungssteuerung, welche das Potenzial der Joy-Cons zeigt. Es macht einfach unglaublich Spass, sich auf diese Weise durch die Arenen zu bewegen, Schläge auszuteilen und mit kleinen Drehungen des Handgelenks den nötigen Drall zu geben, um um die Deckung des Gegners herumzuschlagen. Allerdings muss man klar festhalten, dass die Steuerung damit nicht ganz so präzise ist, wie man es sich für einen Prügler wünscht. Gerade in Online-Matches ergibt sich durch die Steuerung per Pro-Controller oder normal über Tastendrücken und Joystick-Kommandos an den Joy-Cons ein spürbarer Vorteil gegenüber der Bewegungssteuerung. Zwar fehlt auch so noch das letzte Quäntchen Präzision und es wird sich zeigen, was das für allfällige E-Sports-Pläne von “ARMS” bedeutet, aber letztendlich ist die Steuerung für ein Fighting-Game im dreidimensionalen Raum nach wie vor sehr, sehr gut, nur eben nicht perfekt. Neben dem Freischalten von weiteren Arms für unsere Lieblingsfighter via in-Game-Währung, die ihr euch verdienen müsst, hat uns auch die Möglichkeit, uns in nicht alltäglichen Modi auszutoben, gefallen. Zwar machen nicht alle gleich viel Spass, aber einerseits ist das ja von Disziplin zu Disziplin Geschmacksache, und andererseits haben wir uns in Kämpfen zu Dritt oder beim Volleyball zu viert bestens unterhalten.
Wie langlebig das Spiel nach dem Release sein wird, entscheidet dann die Community, aber Nintendo hat auf jeden Fall ein sehr solides Fundament in Form eines erstklassigen Partyspiels gelegt, welches zwar nicht mit einem allzu umfangreichen Story-Modus, dafür aber mit Vielseitigkeit und auch im Bereich online durchaus überzeugen kann. Und mit dem gratis-DLC, der ähnlich wie bei “Splatoon” gestaffelt über eine längere Dauer erscheinen und neue ARMS, Kämpfer und Arenen ohne zusätzliche Kosten für die Spielerschaft bereitstellen soll, ist man hier gut aufgestellt. Wir hatten jedenfalls eine Menge Spass, und der Mario-Konzern hat ein weiteres Mal bewiesen, dass man nicht nur bekannte Franchises und Genres neu auflegen, sondern eben auch mit fast schon schlafwandlerischer Sicherheit etwas neues (mit neuen Charakteren und frischem Gameplay) aus dem Boden stampfen kann. Auch wenn es nicht zu einem Super-Hit gereicht hat, dennoch Hut ab vor Nintendo.
