ARMS - Test

Nintendo lässt die Fäuste fliegen

Test Video Beat Küttel getestet auf Nintendo Switch

Modi, Multiplayer & mehr

Nintendo hat es sich nämlich nicht nehmen lassen, einige verspielte Modi in “ARMS” einzubauen neben dem “Grand Prix” genannten Story-Modus, wobei die Story hier nicht wirklich relevant ist und auch nicht wirklich liebevoll präsentiert wird. Ganz egal, ob ihr alleine gegen den Computer, mit Freunden, oder online unterwegs seid, neben normalen 1-gegen-1-Kämpfen gibt es einiges zu tun. So gibt es zum Beispiel auch Kämpfe 2-gegen-2 oder einen Modus, indem 3 Kämpfer gegeneinander antreten, und der letzte, der übrig bleibt gewinnt. In beiden Spielarten kommen natürlich ganz unterschiedliche taktische Überlegungen ins Spiel. Besonders beim Dreikampf ist es durchaus ein vernünftiger Weg, sich zu Beginn eher zurückzuhalten und höchstens mal aus sicherer Entfernung einen der Kontrahenten von hinten anzugreifen, während dieser mit dem anderen Gegner beschäftigt ist. In unseren Online-Ausflügen hat das relativ gut funktioniert, natürlich werden Spieler mit mehr Erfahrung dann aber auch nicht mehr so einfach darauf hereinfallen und sich dies nicht gefallen lassen. Die 2-gegen-2-Fights haben zwar durchaus Spass gemacht, aufgrund der effektreichen Grafik kommt es hier aber manchmal fast zu einem Overkill, und die Übersicht leidet dann mitunter stark. Das gleiche gilt für eine Spielart, in der man zu dritt (online oder offline) einen Bossgegner in Angriff nimmt, was einfacher klingt, als es in Tat und Wahrheit ist.

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Ebenfalls interessant sind die Modi, bei denen es nicht darum geht, die Energieleiste des Gegenüber zu dezimieren. Einerseits gäbe es da Basketball. Hier skort ihr in einem 1-gegen-1 hauptsächlich durch Griff-Moves (je nachdem innerhalb oder ausserhalb der Dreier-Linie, was entsprechend zwei oder drei Punkte gibt), und befördert euren Gegner durch den Korb. Wer zuerst eine festgelegte Anzahl an Punkten erreicht hat, oder nach Ablauf der Zeit mehr Punkte hat, gewinnt. Ebenfalls sportlich geht es bei der Disziplin Volleyball zu und her. Hier könnt ihr wahlweise 1-gegen-1 oder 2-gegen-2 antreten. Und während die 1-gegen-1-Variante irgendwie nicht so unterhaltsam war, kommt bei Volleyball zu viert ganz schön Stimmung auf, und auch Gameplay-technisch ist es so deutlich vielseitiger. Ihr dürft euch den Ball so häufig wie ihr wollt zuspielen, bevor ihr ihn übers Netz schmettert, und könnt euch so natürlich in eine gute Position bringen. Nur wenn man direkt am Netz und mitten in einem Sprung den Ball voll trifft, resultiert auch ein starker, fast nicht zu parierender Schmetterschlag, ansonsten stehen die Chancen der anderen Mannschaft gut, den Ball zu erreichen und selber einen Angriff zu starten. Klingt seltsam, ist aber durchaus witzig, auch wenn es definitiv kein zweites “Windjammers” ist.

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Eher weniger gefallen haben uns die Modi “ins Schwarze” und “Hundertkampf”. In ersterem geht es darum, dass ihr Zielscheiben, die vor euch auftauchen, weghaut. Gleichzeitig steht auf der anderen Seite der Zielscheiben ein Gegner, der dasselbe versucht. Mehr Punkte für Kombos sowie die Möglichkeit, dem Gegenüber sozusagen nebenbei auch noch was aufs Maul zu verpassen (und somit seinen Kombo-Multiplikator zu unterbrechen) sollen hier für etwas taktischen Spielraum sorgen. Wir haben es aber nach einigen Runden doch eher langweilig gefunden. Auch beim “Hundertkampf” war unserer Meinung recht schnell die Luft raus. Ihr müsst, wie es der Name schon sagt, hundert Gegner so schnell wie möglich auf die Matte legen, wobei der letzte eine Art Bossgegner ist. Wer gerne auf der Jagd nach Bestzeiten ist, mag dem einen gewissen Reiz abgewinnen, letzten Endes war uns das Ganze aber doch zu repetitiv.

Zum Thema Online-Multiplayer lässt sich sagen, dass wir keinerlei technische Probleme zu verzeichnen hatten. Klar, vor dem Launch kam es ab und zu vor, dass in den Lobbys nicht allzu viel los war, aber wenn sich einige Spieler fanden, gab es keinerlei Probleme zu verzeichnen. Cool auch, dass man nicht auf einen Modus beschränkt ist, stattdessen werdet ihr bei der Rückkehr in die Lobby einem anderen, zufälligen Modus zugewiesen. Somit hält sich dann auch der Frust einer 1-gegen-1-Niederlage im Zaum, weil man seine Fähigkeiten danach in einer anderen Disziplin beweisen kann. Zwar wird sich auf Dauer noch zeigen müssen, wie lange der Schnauf von “ARMS” online wirklich ist, und vermutlich wird hier auch die Steuerung mit dem Pro-Controller die Bewegungssteuerung verdrängen, doch man muss Nintendo Respekt dafür zollen, dass sie hier wirklich gute online-Arbeit geleistet haben. Natürlich dürfen auch Ranked Matches und dergleichen nicht fehlen, so dass man hier wirklich ein vollwertiges online-Prügel-Paket erhält.

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