Atlas Fallen - Test / Review

Solide Hack-'n'-Slay-Action

Test Video Benjamin Braun getestet auf PlayStation 5

Bekannt wurde Deck13 mit klassischen Adventures wie "Ankh" und "Jack Keane". Nun entwickeln die Frankfurter deutlich grössere Actionspiele wie "The Surge", die weltweit Beachtung finden. Wir haben für euch herausgefunden, ob das neueste Werk "Atlas Fallen" das Zeug zum Hit hat oder enttäuscht.

So sehr "Lords of the Fallen" und "The Surge" in vielerlei Hinsicht von "Dark Souls" und Co inspiriert sind: dass das deutsche Entwicklerstudio dabei stumpf von FromSoftware geklaut hätte, kann man gewiss nicht behaupten. Denn in beiden Fällen stecken viele eigene Ideen drin, durch die sich die Titel deutlich vom grossen Vorbild abheben. Was exakt das Vorbild von "Atlas Fallen" - dem neuen Spiel der Frankfurter und dem nunmehr dritten in Kooperation mit Focus Entertainment - ist, lässt sich nicht auf ein Werk festlegen. Das neue Actiongame von Deck13 zeigt mit seinem Hack-'n'-Slay-artigen Kampfsystem oder den Platformer-Anleihen beim Traversal insbesondere Parallelen zu "Darksiders", ist aber sowieso alles andere als eine Kopie von irgendetwas. Was euch in "Atlas Fallen" erwartet und ob sich die Anschaffung lohnt, erfahrt ihr hier und im oben eingebetteten Review-Video.

Die Kraft des Sandes

In "Atlas Fallen" startet ihr in der Rolle eines sogenannten Namenlosen, den ihr frei in einem überschaubar komplexen Editor zusammenzimmert. Eigentlich seid ihr kaum mehr als ein Arbeitssklave, aber das ändert sich im Rahmen des glücklicherweise relativ kurzen Prologs recht schnell. Denn der Einstieg ist vor allem erzählerisch, aber auch spielerisch so dermassen langweilig, dass die Lust aufs Weiterspielen nicht gerade optimal befeuert wird. Davon solltet ihr euch allerdings nicht entmutigen lassen, denn es wird besser. Viel besser! Ihr findet jedenfalls schon bald ein mächtiges magisches Artefakt in Form eines Panzerhandschuhs und trefft dabei auf den Geist Nyaal, der euch dabei hilft, das volle Potenzial des Teils zu erreichen und am Ende (natürlich) die im Untergang befindliche Welt zu retten. Das treffenderweise Gauntlet genannte Gerät ermöglicht euch in vielerlei Hinsicht die Manipulation des Sandes, der sich (aus eurer Sicht) günstigerweise wie eine Plage über die Spielwelt ausbreitet. Ihr formt aus dem Sand Waffen für die Kämpfe gegen die überall lauernden Phantome, auf die wir selbstverständlich später noch genauer eingehen. Ihr könnt ferner mittels des Gauntlets wie mit dem Snowboard auf dem Schnee über den Sand surfen. Des Weiteren ist es möglich, vergrabene Objekte aus dem Sand aufsteigen zu lassen, darunter Beutetruhen oder auch die Ambosse von Nyaal, die unter anderem als Speicher- und Schnellreisepunkte dienen. Zudem erlaubt euch das magische Tool recht bald einen Doppelsprung und einen später erweiterbaren Dash in der Luft, ohne den ihr bestimmte Schluchten nicht überqueren könntet.

Screenshot

Diese grundlegenden Verbesserungen schaltet ihr, genauso wie den Zugang zu den späteren Open-World-artigen Ladezonen, in einer festen Reihenfolge frei. Bestimmte Hauptquests dürft ihr erst dann starten, wenn ihr das Gauntlet entsprechend verbessert habt. Dafür müsst ihr im Regelfall drei Bruchstücke des Handschuhs sammeln, deren Fundorte euch in Nyaals Visionssicht in Form von Lichtsäulen angezeigt werden. Diese im Kern hohe Linearität hat klare Vorteile. Es gibt zwar bestimmte Teile des aktuellen Gebiets, die beispielsweise erst nach den Gauntlet-Verbesserungen für den zweifachen oder dreifachen Luftdash erreicht werden können, oder Objekte, die ihr erst mit anderen Verbesserungen heben oder zerstören könnt, doch erlebt ihr insgesamt vergleichsweise selten nervige Einschränkungen, zumal ihr euch von wenigen Ausnahmen abgesehen von Beginn an sehr frei in den Einsatzgebieten bewegen und auf Wunsch etliche Nebenmissionen absolvieren könnt. Zudem profitiert von Deck13s Ansatz die quasi durchweg gute Spielbalance, und selbst das für ähnlich gelagerte Spiele übliche auch hier vorhandene Zwangs-Backtracking hält sich in sehr überschaubarem Rahmen.

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