Da ist es fast schon schade, dass die eigentliche Erzählung, in den durchaus sehr unterhaltsamen und kurzweiligen Missionen, nie über den erwarteten Pathos hinauskommt. Spieler erhalten genau das, was sie unter "Zweiter Weltkrieg" erwarten. Das wäre auch völlig okay, wenn DiCE nicht bereits gezeigt hätte, dass sie es besser können. Einerseits waren die "War Stories" in "Battlefield 1" zahlreicher und damit auch abwechslungsreicher, zumindest erzählerisch. Andererseits weckt das spektakuläre Intro hohe Erwartungen, die der Storymodus schlichtweg nicht erfüllen kann.
Die Charaktere haben zudem alle interessante Hintergründe und wachsen einem, dank toll inszenierten Zwischensequenzen, auch ans Herz. Doch kaum hat man sich eingelebt, schon ist der Spass wieder vorbei.
Der Singleplayer-Modus brilliert vor allem durch die gebotenen Atmosphäre. DICE schafft es technisch zu beeindrucken. Während die grafische Präsentation etwas unter dem Realismus leidet und die Level oft grau-braun eingefärbt sind, sticht die Geräuschkulisse umso mehr hervor. Auch wenn das Spiel zuweilen nicht so gut aussieht, wie etwa das kürzlich erschienene "Red Dead Redemption 2", so läuft es auch während halsbrecherischer Action immer flüssig und grosse Teile der Umgebung sind durch Explosionen zerstörbar. Alles in allem wird ein Maximum an Immersion herausgeholt.
Fazit
"Battlefield V" erfindet das Rad keinesfalls neu. Persönlich habe ich gehofft, dass das Konzept der Kurzgeschichten vertieft wird. Stattdessen wurde der Schritt zurück, in eine klassische Story gemacht. Die drei Geschichten fühlen sich oft an, als wären sie Demos für eine eigenständigen Kampagne. Der Umfang ist mit rund sechs Stunden eher knapp bemessen. Ich denke, man hätte entweder mehr Umfang und Wiederspielwert reinpacken sollen, oder wie bei "Call Of Duty: Black Ops 4", den Singleplayer ganz weglassen können.
Hinweis: Den ausführlichen Test, inkl. Multiplayer-Part, liefern wir euch nächste Woche!