Brothers: A Tale of Two Sons Remake - Test / Review

Grafisch ein klarer Schritt nach vorn - aber auch spielerisch?

Test Video Sönke Siemens getestet auf PlayStation 5

Mit dem Drama "Zozo" und Komödien wie "Jalla! Jalla!", "Kops" oder "Farsan" feierte der libanesisch-schwedische Regisseur Josef Fares zwischen 2000 und 2010 in der Filmbranche erste Erfolge. Im Anschluss versuchte er sich - in Kooperation mit dem "Payday"-Entwickler Starbreeze Studios - erstmals an der Konzeption eines Videospiels. Das Projekt trug zunächst den Arbeitstitel "P13" und wurde dann unter dem Namen "Brothers: A Tale of Two Sons" enthüllt.

Am 7. August 2013 debütierte es zeitexklusiv auf Xbox 360 und verkaufte sich in den nächsten zwei Jahren - auch dank Umsetzungen für PC und PS3 - mehr als 800'000 Mal. 2015 wechselte die Geheimtipp-Marke dann zum italienischen Publisher 505 Games, der in den Folgejahren Ports für viele weitere Plattformen nachreichte, darunter PS4, Xbox One, iOS, Android, Nintendo Switch und Amazons Cloud-Streaming-Dienst Luna.

Mehr als zehn Jahre nach dem Original-Release erscheint der Koop-Klassiker nun erstmals als grafisch spürbar aufgepepptes Remake für PS5 und Xbox Series sowie PC. Das Wichtigste gleich vorweg: An der bewegenden Geschichte der beiden titelgebenden Brüder hat sich auch in der Neuauflage nichts geändert. Erneut ziehen Naia und Naiee los, um ihren im Sterben liegenden Vater zu retten.

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Kaum den örtlichen Heiler erreicht, erfahren sie, dass dieser nur wenig tun kann und ihre einzige Hoffnung darin liegt, einen sagenumwobenen Baum des Lebens zu finden. Der Alchemist drückt ihnen dann noch eine Karte mit einer Wegbeschreibung in die Hand, und schon nimmt das ungewöhnliche Abenteuer richtig Fahrt auf.

Koop-Erlebnis für Einzelspieler

Doch was genau macht "Brothers: A Tale of Two Sons Remake" eigentlich auch heute noch so ungewöhnlich? Nun, zum einen sicherlich die Steuerung. Genau wie damals steuert ihr auch in der Neuauflage beide Charaktere gleichzeitig. Mit dem linken Stick lotst ihr den grossen, in Blau gekleideten Bruder durch die Spielwelt, während der rechte Stick für die Steuerung des kleinen Geschwisters im orangen Outfit zuständig ist. Interaktionen mit der Umgebung erfolgen dabei über die linke untere (grosser Bruder) respektive die rechte untere Schultertaste (kleiner Bruder). Eine Sprungtaste gibt es indes auch im Remake nicht. Müssen Abgründe überwunden werden, reicht es, genügend Anlauf zu nehmen - den Sprung vollführt die jeweilige Figur dann vollautomatisch.

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Zugegeben: Das Steuerungsschema ist ungewöhnlich - genau dieser Aspekt macht jedoch einen grossen Reiz des Erlebnisses aus und führt obendrein dazu, dass ihr euch auf besondere Art und Weise mit dem Brüderpaar verbunden fühlt. Hinzu kommt: Obwohl ihr letztendlich regelmässig nur über zwei Sticks und zwei Tasten mit dem Spiel interagiert, holen die Entwickler das Maximum aus diesem Setup heraus und stricken darauf basierend immer wieder spannende Gameplay-Passagen.

Noch recht früh innerhalb der Geschichte müsst ihr euch beispielsweise an einem aggressiven Hund vorbeimogeln, indem ihr ihn mit einem Helden ablenkt, während der andere in der Zwischenzeit auf den nächstbesten Heustapel klettert, um dort Schutz zu suchen - und dann umgekehrt.

Anderenorts gilt es, synchron Schalter in eine bestimmte Richtung zu schieben, um uralte Mechanismen in Gang zu setzen. Oder sich, mit einem Seil aneinandergekettet, abwechselnd von einer Plattform zur nächsten zu schwingen. Oder das Gewicht der beiden dynamisch immer wieder so zu verlagern, dass ein experimentelles Fluggerät auf Kurs bleibt und Hindernissen ausweicht.

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