The Dark Pictures Anthology: Little Hope - Test / Review

Popcorn, fertig, los!

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Die Sünden der Vergangenheit

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Spielerisch bleibt "Little Hope" seinen Wurzeln treu. In Dialogen habt ihr oftmals die Wahl zwischen einer von zwei Gesprächsoptionen, die jeweils das zukünftige Verhalten eures Charakters beeinflussen. An bestimmten Stellen der Handlung müsst ihr ausserdem eine Entscheidung treffen, die sich früher oder später auf den weiteren Verlauf der Geschichte auswirkt. In den actionreicheren Passagen müsst ihr darüber hinaus Quick-Time-Events bestehen, damit euer Charakter beispielsweise einen Kampf gewinnt. Diese sind mitunter am wichtigsten, wenn es euch darum geht, alle Figuren am Leben zu erhalten. Doch Vorsicht: Es ist absolut möglich und sogar wahrscheinlich, dass eure Beziehung zu anderen Figuren schlussendlich darüber entscheidet, ob alle überleben oder nicht. Das Spiel gibt euch nicht immer die Möglichkeit, mit guten Reflexen eure Figur zu retten. Ähnlich wichtig sind die Geheimnisse, die ihr oft abseits des offensichtlichen Weges finden könnt und die nicht nur euch, sondern auch den Charakteren Aufschluss darüber geben, was in Little Hope vor sich geht. Auch hier gilt: Wer alles sehen will, muss "Little Hope" mehrfach durchspielen. Alles in allem ist das Gameplay vermutlich der schwächste Teil von "Little Hope". Insbesondere beim mehrmaligen Durchspielen fällt auf, dass die Geschichte abseits davon, wer überlebt oder stirbt, kaum Varianz aufweist. Mindestens zwei Durchgänge bietet das Spiel damit aber - einmal mit allen Charakteren kooperativ und freundlich, einmal mit unausstehlichen Egoisten, die am Ende alle ihren verdienten Tod erfahren.

Interaktives Kino

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Was "Little Hope" an Gameplay-Innovation fehlt, steckt es in die Präsentation. Die digitalen Schauspieler liefern allesamt eine sehr gute Performance und wirken dank gut geschriebenen Dialogen jetzt deutlich glaubhafter als noch in "Man of Medan". Die neblige Kleinstadt Little Hope erinnert sofort an Silent Hill aus der gleichnamigen Spielreihe und wird auch von ähnlich unangenehmen Kreaturen heimgesucht. Diese Dämonen, wie sie das Spiel nennt, sind zweifelsohne das Highlight. Das Design dieser gequälten Seelen ist zugleich einzigartig als auch furchteinflössend und stellt den grössten Sprung in der Qualität im Vergleich zum Vorgänger dar. Diese Dämonen jagen euch das ganze Spiel hindurch, und ihr Schreien und Stöhnen sind euch ein dauernder Begleiter während des Abenteuers. Doch nicht nur der Ton ist auf absolutem Spitzenniveau, auch visuell gibt "Little Hope" einiges her. Klar, aufgrund des Settings leidet die visuelle Vielfalt etwas, doch die Qualität der Umgebungen und Charaktermodelle ist unbestreitbar. Für den Budgetpreis steckt hier sehr viel Arbeit drin, gruselige Antagonisten zu designen und der Welt eine zutiefst düstere und unangenehme Atmosphäre zu verpassen.

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