Wenn ich sterbe, ist es meine Schuld
Fluchen gehört in diesem Werk zum Spielgefühl dazu. Aber: „Dark Souls 2“ ist zwar knüppelhart, aber immer fair. Es ist interessant auf dem Event in einem edlen Schloss nahe Frankfurt zu sehen, mit welch’ unterschiedlichen Strategien die Kollegen je nach Klasse agieren. Jeder Gegner ist machbar, selbst der erste Boss- ein Baummonster, das uns ständig versucht mit seinen Ästen zu erschlagen und an die Ents aus Der Herr der Ringe erinnert. Generell gilt: Ich bin schuld. Sterbe ich, muss ich mir den Fehltritt mir selbst zuschreiben und an mir arbeiten. Etwa wenn ich ohne mein Schild in eine Horde Skelettbogenschützen presche; und wenn dieser monströse Burgdämon, der Wächter dieses Ortes, meine Gebeine zu Knochenmehl zermahlt.
Ebenso tun es ihm wütende Tauren und mit Eisenplatten beschlagene Orks mit dicken Nasen gleich. Manchmal glaube ich, die Welt hat sich gegen mich verschworen. Besonders dann, wenn mir in engen Gängen plötzlich ominöse Steinwände und wirre Perspektivwechsel die Sicht nehmen; wenn in Hunderten Metern Entfernung plötzlich riesige Dämonenritter alarmiert werden, die mich zuvor nicht mal bemerkten, als ich direkt an ihnen vorbeigeschlichen bin; und wenn der lebensrettende Fahrstuhl, in den man springt, weil einem zehn verschiedene Teufelsdiener im Nacken sitzen, plötzlich zwanzig Stockwerke weiter unten residiert. Ja, man hatte mich gewarnt vor diesem Ort. Und doch würden all diese Rückschläge und all der Frust nicht so schwer auf meinen Schultern lasten, gäbe es mehr dieser Hoffnungsflammen. Sie sind allerdings ebenso rar gesät wie nützliche Utensilien, die mir meine beschwerlichen Weg erleichtern könnten. Ganz gleich, wie viele Fässer ich zerschlage, wie viele Kisten ich knacke und wie viele Leichen ich plündere: Mein Inventarbeutel füllt sich nur mässig, Seelen kommen kaum rein und auch mein erstes Breitschwert behalte ich gut zwei Stunden. Das hier ist eben kein Diablo.