Schiessen, Schleichen oder Hacken?
Das Gameplay ist mit Abstand der stärkste Punkt in „Deus Ex: Mankind Divided“. Das Leveldesign ist geradezu brillant in seiner Art, uns mögliche Wege aufzuzeigen. Welchen dieser Wege wir gehen können, hängt aber davon ab, wie wir die Augmentierungen von Jensen verbessert haben. Können wir beispielsweise schwere Gegenstände anheben, so wird der eine oder andere Lüftungsschacht hinter einem Getränkeautomat betretbar. Investieren wir in die Unsichtbarkeitsverbesserung, so können wir uns an Kameras vorbeischleichen. Wollen wir direkt das Feuer auf Polizisten eröffnen, so gibt es die Panzerung und Augmentierungen, die es uns ermöglichen, die Zeit zu verlangsamen.
Wurde in „Deus Ex: Human Revolution“ das Schleichen noch klar bevorzugt, so ist „Deus Ex: Mankind Divided“ deutlich ausbalancierter und gibt allen Vorgehensweisen die gleiche Chance. Im Vergleich zum Vorgänger hat Jensen auch neue Fähigkeiten parat. Diese sind auch besonders stark, verlangen aber auch einen Tribut. Wenn wir eine solche Fähigkeit installieren, müssen wir dafür auf eine andere komplett verzichten. Das führt bereits früh dazu, dass wir uns für eine Spielweise entscheiden müssen und soll verhindern, dass wir gegen Ende des Spiels zu stark sind. Auf dem normalen Schwierigkeitsgrad ist das jedoch trotzdem der Fall. Auch wenn die künstliche Intelligenz solide ist, so haben wir nach diversen Verbesserungen einfach so viele Möglichkeiten, dass das Spiel es kaum schafft, den Spieler noch zu fordern. Stattdessen sind wir, passend zum Titel, ein Halbgott, der in einem Wimpernschlag einen ganzen Raum voller Gegner ausschalten kann. „Deus Ex: Human Revolution“ war da deutlich fordernder. Natürlich stehen auch höhere Schwierigkeitsgrade zur Verfügung, sogar einen Modus, in dem Jensen nur ein einziges Leben hat. Zudem sind die Nebenaufgaben häufig schwieriger als die Hauptmissionen. Selbst Veteranen der Reihe können hier gefordert werden, wenn sie es wollen.