Gears of War 3

Ein verdammtes Meisterwerk

Test Alain Jollat getestet auf Xbox 360

Und doch ist der Wille ungebrochen

Wir haben zugesehen, wie Fenix und Santiago erfolglos die Locust mit einer Leuchtmassenbombe auszulöschen versuchten, wir haben miterlebt, wie Dominic dem Leiden seiner verschleppten und missbrauchten Frau in einer Szene, die ihresgleichen sucht, ein Ende setzen musste, wir haben gesehen, wie gestandene Männer den Freitod wählten, um dem Grauen zu entkommen.

Und wir haben miterlebt, wie der letzte Zufluchtsort der Menschheit in einer Kamikazeaktion im Meer versenkt wurde – alles in der verzweifelten Hoffnung, dem zermürbenden Krieg ein Ende zu setzen. Doch alles ist vergebens, es kommt noch viel Schlimmer. Und so kämpfen wir nun nicht nur ohne Heimat wie Nomaden gegen die Locust, sondern auch noch gegen die durch Emulsion mutierten Leuchtenden, einer Gefahr, die grösser ist, als alles zuvor erlebte.

Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten. Es sind so viele grandiose Momente, die ihr zusammen mit den Delta-Squad-Mitgliedern erleben werdet, so viele Einblicke in das Innere der Menschen, die ihr zu kennen glaubt. Und es wird geklärt, ob Carmine dasselbe Schicksal ereilt, wie seine zwei Brüdern vor ihm – oder ob er das Spiel überlebt.

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Na ja, vielleicht sind aller guten Dinge auch deren vier

Eine der auffallendsten Neuerungen im dritten Teil von "Gears" ist die Kampagne, welche im Gegensatz zu den Vorgängern nicht nur mit einem Freund online gezockt werden kann, sondern sogar mit deren drei. Zudem wurde durch subtile Spielmechanismen versucht, das Teamgefühl zu intensivieren. So gibt es Stellen, in denen ein Teammitglied wehrlos voranschreiten muss, während es auf die Deckung der restlichen Truppe angewiesen ist. Ist die Munition alle, so darf man schnorren gehen, in der Hoffnung, dass jemand anderes noch ein paar Patronen für einen abzwacken kann.

Ansonsten wurden nur kleine Verbesserungen am an sich schon exzellenten Gameplay gemacht. Die Steuerung reagiert wie in den Vorgängern perfekt, das In-Deckung-Hechten geht gewohnt leicht von der Hand, es fühlt sich alles an, wie aus einem Guss. Epic hat hier grandiose Handwerkskunst abgeliefert. Mehr Waffen (den in den Vorgängern erwähnten Retrolancer dürfen wir nun selbst in den Händen halten), mehr Gegner (schon alleine durch die Leuchtenden), mehr spielbare Charaktere in der Kampagne (Cole Train!), von allem Guten gibt es einfach noch mehr. Die Optik und die Akustik verwöhnen das Gamer-Auge und -ohr, es ist wahrlich ein Meisterwerk an Leveldesign, an Charaktergestaltung, an Animation, an Geräuschkulisse, Dialogen, Synchronisation und Musikuntermalung, es ist mich wahrlich ein Rätsel, wie und wo ich das Haar in der blutigen Kettensägensuppe finden soll.

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Es regnet Punkte

Die Kampagne kann neuerdings auch in einem Arcademodus gespielt werden. Wie in den Multiplayer-Runden bekommen die Schützen Punkte auf ihrem Konto gut geschrieben, kann für jeden Treffer seinen Multiplikatoren erhöhen. Und nach jedem Akt werden die Spieler in der Rangliste aufgeführt und geehrt. Für mich die cleverste Neuerung, so macht nämlich auch das Wiederspielen der Kampagne (beispielsweise mit Freunden, die noch nicht soweit sind) ungemein Spass. Und abgesehen davon steigt man sowohl im Arcademodus und in der regulären Kampagne in seinem Online-Level auf.

 

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