LEGO 2K Drive - Test / Review

Spielspass auf vier Reifen?

Test Video olaf.bleich getestet auf PlayStation 5

Open-World-Flitzer, Spassgranate und LEGO-Baukasten: Visual Concepts probiert sich nach "NBA 2K" und "WWE 2K" an der Umsetzung von "LEGO 2K Drive". Wie schlägt sich der Spassraser im Test der PS5-Version?

LEGO - das ist nicht mehr nur ein Kinderspielzeug. Das Geschäft mit den bunten Klemmbausteinen boomt. Längst reisen auch inzwischen Erwachsene zurück in die Kindertage und basteln sündhaft teure LEGO-Sets zu beispielsweise "Indiana Jones", "Super Mario" oder "Der Herr der Ringe" zusammen.

Auch die Video- und Computerspiele erfreuten sich über die Jahre grösster Beliebtheit. Mit "LEGO 2K Drive" steht nicht etwa die nächste aufgewärmte Filmlizenz in den Startlöchern. Der knallbunte Baustein-Raser vereinigt die offene Spielwelt eines "Forza Horizon" mit der Spielbarkeit eines "Mario Kart" und den besonderen Möglichkeiten des LEGO-Universums.

Vier Biome zum Entdecken

"LEGO 2K Drive" führt euch nach Bricklandia - einer kunterbunten Welt aus Klemmbausteinen und ebenso witzigen wie schrägen Bewohnern. Ihr schlüpft in die Rolle eines ambitionierten Rennfahrers, der sich an die Spitze der lokalen Szene vorarbeiten möchte. Das möchten natürlich der fiese Champion Shadow Z und sein Rennstall verhindern. Zugegeben: Die Story ist vergleichsweise dünn, aber dank der skurrilen Charaktere und des gewohnt schrillen LEGO-Humors durchaus unterhaltsam. Letztlich dient der Plot ohnehin nur dazu, euch von einem Wettbewerb zum nächsten zu scheuchen, damit ihr damit neue Flaggen und Arena-Wettbewerbe freischaltet.

Ihr beginnt euer Abenteuer auf der Tutorial-Insel der Turbo-Felder. Danach verschlägt es euch in die staubigen Canyons der Sandsteinweiten, ehe ihr in das Goldsucherparadies Prospecto-Tal vordringt und schliesslich ins gruselige Schreckheim wechselt. "LEGO 2K Drive" bietet somit vier Gebiete, die vor Aufgaben und Geheimnissen strotzen. Die Areale sind dabei durch Schnellreisepunkte miteinander verbunden. Es gibt also nicht eine gigantische Open World.

Screenshot

Das stört aber nicht, denn das Spiel breitet seine Möglichkeiten im Vorbeifahren vor euch aus. Sobald ihr nämlich an Aktivitäten vorbeibraust, ertönt ein kurzer Pfiff, und schon landet das entsprechende Symbol auf eurer Weltkarte. Diese Art des Entdeckens macht Spass, und dank der vielfältigen Möglichkeiten habt ihr in "LEGO 2K Drive" eigentlich immer irgendetwas zu tun.

Stärken auf der Strecke, Schwächen im Gameplay

Auch wenn "LEGO 2K Drive" gern mehr als nur ein Arcade-Rennspiel wäre, so ist es doch genau das. Bei den Wettbewerben und Rennen spielt der Racer seine ganzen Stärken aus: Da driftet ihr um die Ecken, ballert die Konkurrenz mit Raketen von der Strecke und springt meterhoch über Schanzen. Für Abwechslung sorgt dabei die stufenlose Transformation eures Fahrzeugs. Sobald ihr den Untergrund wechselt, wird aus eurem Strassenflitzer ein Offroader oder sogar ein Schnellboot. Die Steuerung verändert sich dabei leicht, jedoch sind die Übergänge sehr gut gelöst und fallen kaum auf. Dazu bringt Entwickler Visual Concepts einen spannenden LEGO-Twist mit ins Spiel: Nahezu alle kleineren Objekte sind zerstörbar und bestehen aus Bausteinen. Je mehr ihr kaputtmacht, desto schneller lädt sich die Boost-Anzeige auf und desto flotter repariert ihr durch Beschuss oder Zusammenstösse verursachte Schäden. "LEGO 2K Drive" spielt sich wirklich gut und sieht obendrein auch noch toll aus. Während der turbulenten Rennen wirbelt teils ein wahrer Tornado aus LEGO-Steinen über den Bildschirm. Die spielerische Klasse eines "Mario Kart" und seiner fantasievollen Strecken erreicht das Programm allerdings nicht.

Bei den Nebenbeschäftigungen regieren derweil Licht und Schatten. Renn-Events, Sprungschanzen und Geschicklichkeitsübungen mit dem Raketenrucksack sind ein toller Zeitvertreib. Andere Aufgaben wie beispielsweise das Riesen-Minigolf oder auch die Verteidigungs- und Rettungsmissionen gegen Skelette oder Aliens ziehen sich dagegen wie Kaugummi und sind aufgrund der auf kleinem Raum unpräzisen Steuerung recht fummelig.

Screenshot

Durch das Absolvieren von Wettbewerben ergattert ihr Zielflaggen und klaut euren Rivalen dort ausserdem ihre Vehikel. Mit diesen stellt ihr euch Rennpakete bestehend aus Strassenfahrzeug, Offroader und Wassergefährt zusammen. Über eure Charakterstufe wiederum aktiviert ihr neue Herausforderungsstufen. Während Klasse-C-Rennen noch sehr einfach ausfallen, wird es ab Klasse B schon etwas fordernder. Störend fällt übergreifend der Gummibandeffekt auf. Das bedeutet: Zu Beginn eines Rennens braust die Konkurrenz gern weit voraus, nur um dann zum Ende hin spürbar nachzulassen. Alles in allem aber sind die Spielwelt und das Gameplay von "LEGO 2K Drive" ein grosser Spass, der trotz Schwächen die Zeit wie im Flug vergehen lässt. Wem die Auswahl an vorgefertigten Fahrzeugen nicht ausreicht, der kann im Editor auch eigene zusammenbasteln oder bestehende individualisieren. Die kreativen Möglichkeiten hier sind endlos und für echte LEGO-Fans eine helle Freude.

Screenshot

Kommentare

LEGO 2K Drive Artikel