Life is Strange: True Colors - Test / Review

Empathie und Emotionen

Test Video Beat Küttel getestet auf PlayStation 4

Frisches Setting, frische Story, frischer Wind?

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Wer sich fragt, weshalb das Spiel nicht einfach die Nummerierung der vollwertigen Vorgänger fortsetzt, für den gibt es einige Erklärungsansätze. Zum einen wurde "True Colors" nicht wie die ersten beiden Hauptteile von DONTNOD entwickelt, sondern von Deck Nine Games, die aber immerhin mit dem Prequel ("Before the Storm") zu Teil 1 bereits mit der Serie zu tun hatten. Damit will man sich in gewisser Weise abgrenzen, um klar zu zeigen, dass man etwas Neues, Eigenes kreiert, auch wenn natürlich viele Gameplay-Pfeiler die gleichen bleiben und es durchaus Verbindungen zu vorigen Teilen gibt, darunter einen prominent auftauchenden NPC, den Serienfans von früher kennen. Dennoch soll "True Colors" eine Art Neustart sein, was sich auch in der Tatsache niederschlägt, dass das Spiel nicht in Episoden veröffentlicht wird, sondern gleich am Stück. Trotzdem gibt es wieder insgesamt fünf Kapitel, welche die Storybögen voneinander abgrenzen. Ausserdem ist der Titel grundsätzlich komplett unabhängig von jeglichem Vorwissen spielbar. Eine "3" im Namen hätte bei so einem storylastigen Werk vielleicht manch einen Käufer abgeschreckt, der sich nicht sicher ist, ob das Spielen der Vorgänger zum Verständnis wichtig ist. Und zu guter Letzt wäre durch diverse Prequels und Spin-offs die Sache mit der Nummerierung sowieso ein wenig verwirrend.

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Unserer Meinung nach gelingt den Entwicklern mit "True Colors" aber der Spagat zwischen neuen, spannenden Ideen, während gleichzeitig das von den Fans so geschätzte grundlegende "Life is Strange"-Feeling erhalten bleibt. Die Empathie-Mechanik ist dabei zwar nicht so vielfältig wie etwa im ersten "Life is Strange" die Zeitmanipulationsfähigkeiten von Max, erlaubt aber dafür einen noch besseren Einblick in die Motivationen und Emotionen der einzelnen Beteiligten, ohne dabei billig zu wirken. Die Story ist dadurch weniger abgefahren, dafür allerdings umso besser nachzufühlen - aus unserer Sicht kein schlechter Kompromiss.

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