Fazit
„Mirror’s Edge“ lässt sich von der Geschwindigkeit und seinen Möglichkeiten kaum mit „Assassin’s Creed: Syndicate“ oder auch „Rise of the Tomb Raider“ vergleichen. Es ist viel schneller, energetischer, ja radikaler. Das erfordert eine neue Steuerungsmethodik, weshalb DICE auf eine klassische Sprungtaste verzichtet und stattdessen mit Kontext-sensitiven Schulterbuttons arbeitet. Es gibt dabei die Richtungen „Oben“ und „Unten“, ihr müsst allerdings das richtige Timing erwischen. Wollt ihr einen Wall-Run starten, müsst ihr dazu zunächst nach oben, dann unten, dann wieder oben, so ihr die Aktion mit einem Absprung von der Wand kombinieren wollt. Oder unten, wenn ihr rutschend wieder auf den Boden wollt. Zudem gibt es ein System namens „Shift“, das ein bisschen Richtung „Bullet-Time“ geht. Ihr könnt damit zur Seite strafen oder Salti nach hinten machen und wenn ihr den maximalen Speed erreicht habt, könnt ihr förmlich um die Ecke driften.
Normalerweise hättet ihr hier einen grösseren Wendekreis, etwas die Beschleunigung zu drosseln und scharf reinzubiegen, kann durchaus helfen, insbesondere wenn ihr beschossen werdet und Schutz sucht. Persönlich gefällt mir auch sehr gut, wie DICE diese Melange aus Story, Atmosphäre und Open-World-Gameplay mit einer wunderschönen, stilvollen Architektur mixt. Die meisten Spiele leiden ja darunter, das alles irgendwie gleich aussieht oder schon mal da war. In „Mirror’s Edge: Catalyst“ hingegen folgt jedes Gebäude seinen eigenen Design-Spielregeln. Ein Forschungslabor für Agrartechnologien ist in beruhigendem Grün gehalten, ein Gebäude zur Waffenforschung hingegen in aggressivem Orange. Überrascht hat mich auch die Tiefe der Story, das war mir aus dem letzten Teil gar nicht mehr so im Kopf. Das Faith eine offene Rechnung mit Oberbösewicht Kruger zu begleichen hat, dessen Truppen ihre Eltern ermordeten, gibt dem Ganzen einen sehr viel grösseren Rahmen als ursprünglich vermutet.