Rage

Ausführlich gespielt: Die KI als heisse Kirsche auf der Sahnetorte

Vorschau Roger

Rettung in letzter Sekunde

Noch ganz benommen von all den Impressionen wankt unser Hauptcharakter aus seiner Arche heraus und wird sofort von einem Ghost angegriffen: hässliche Kerle mit scharfen Reisszähnen, langen Armen und verwachsenen Geschwülsten im Gesicht, die zudem Sicheln und Keulen schwingen. Dann fällt ein Schuss. Und noch einer. "Komm her Kleiner, wir müssen hier weg". Es ist Dan Hagar, der Chef einer kleinen Siedlung, der einen kleinen Aussenposten mit seinem Clan verteidigt. Von ihm gibt’s die ersten Jobs: Hier ein paar Banditen ausschalten, da ein paar Medikamente für verwundete Zivilisten besorgen. Id Software, die bisher nicht gerade für grosse Geschichten bekannt waren, zeigen hier ihre Liebe zu starkem Charakterdesign: In den ersten Missionen lernen wir viel über die Motivation der Einwohner, lernen Hagars Tochter Loom kennen, die uns mit der wichtigen Waffe Wingsticks versorgt. Das sind kleine Bumerangs aus Stahl, mit denen sich herrlich Mutantenköpfe absägen lassen. Diese Welt zieht uns sofort in ihren Bann, weil wir die Menschen darin kennenlernen: Da gibt’s beispielsweise Steve, ein Typ der Waffen vertickt. Oder ein Mechaniker, der uns für ein paar Gefallen seinen alten Buggy wieder fitt macht. Dazu müssen wir in die Outrigger-Siedlung fahren, wo eine Ölbohrfirma ihren Sitz hat und für die ein paar Jobs erledigen.

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Eine schrecklich nette Familie

So greifen wir die Shrouded an, einen Clan der ganz scharf darauf ist immer die neueste Technologie zu klauen. Das ist nicht nur für die Story interessant, sondern wirkt sich auch aufs Gameplay aus. Während die Banditen hirnlose Typen sind, die einfach nur auf uns losstürmen und mehr als Tutorial-Kanonenfutter herhalten, sind die Shrouded technisch begabt, gut ausgerüstet und koordinieren sich via Funk. Die Typen haben dem Mechaniker der Outrigger-Ölbohrfirma Ersatzteile geklaut, dafür müssen sie jetzt dran glauben. Das ist im höchsten von drei Schwierigkeitsgraden gar nicht so einfach, weil die Kerle meist im Team vorgehen, sich gegenseitig decken und erstaunlich gut auf Granaten reagieren. Sobald wir eins der Wurfgeschosse aktivieren, springen sie in Deckung, hüpfen dafür über Tische oder werfen sich flach auf den Boden. Sind die Shrouded Geschichte, bekommen wir unseren ersten Buggy, mit dem wir fortan frei durch die Gegend cruisen dürfen. Prinzipiell solltet ihr euch "Rage" aber nicht als Open-World-Game vorstellen, denn zwar könnt ihr Missionen ablehnen, kommt dann aber meist in der Story nicht voran. Die Entscheidungsfreiheit beschränkt sich also eher auf kleine Nebenmissionen, in denen ihr beispielsweise einem alten Mann ein spezielles Kraut gegen Rheuma beschafft und der sich dafür mit einem Bauplan für verbesserte Wingsticks bedankt. Nützliche Boni warten also für fleissige Zocker, ein "GTA" ist das hier aber nicht.

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