Return to Monkey Island - Test / Review

Gelungener Fan-Service

Test Video Benjamin Braun getestet auf Nintendo Switch

Eine Frage des Stils

Am Ende ist alles vom persönlichen Geschmack abhängig, allerdings ist genau das eben das denkbar billigste Totschlagargument überhaupt. Man kann persönlich auch Super Mario total doof finden, aber dann hat wohl eher der Rezipient ein Problem und nicht der genannte Charakter oder die Spiele mit ihm. Bei "Return to Monkey Island" ist das zum Teil ähnlich, insbesondere mit Blick auf die Grafik. Die hat, wie eingangs erwähnt, im Vorfeld der Veröffentlichung so manchen Gamer zu einer besonders kritischen Anmerkung bewogen. Ja, man kann den Stil als nicht ansprechend oder sogar als hässlich empfinden. Uns ging es da tatsächlich im Vorfeld kaum anders. Uns scheint es jedoch eher eine Gewöhnungsfrage zu sein - wir kamen mit Guybrushs Look in "Curse of Monkey Island" oder auch in der Special Edition von Teil 1 anfangs auch nicht gänzlich klar. Letztlich haben wir uns mit dem Stil aber nicht nur abgefunden, sondern sogar angefreundet. Denn trotz der begrenzten Budgets steckt eine Liebe zum Detail auch in den Animationen, die wir manchen aktuellen Triple-A-Produktionen nicht unbedingt attestieren könnten.

Screenshot

Zudem umfasst das Thema Präsentationen ja auch andere Bereiche, nicht zuletzt die Sprachausgabe und die Musik. Bei den Sprechern müsst ihr zwar auf ein deutschsprachiges Voiceover (bislang zumindest) verzichten, bekommt aber unter anderem mit Guybrushs englischem Stammsprecher Dominic Armato, den wir trotz der Klasse des deutschen Sprechers Norman Matt als DEN Guybrush schlechthin erleben, einiges geboten. Und auch bei sämtlichen anderen Sprechern finden wir keinen Grund zum Meckern. Ein wahrer Genuss, wenngleich die Musik in unserer Vorabversion nicht immer perfekt abgemischt war, ist der Soundtrack. Hier gibt es reihenweise Neuinterpretationen etwa des LeChuck-Themes und von verschiedenen weiteren Stücken aus den ersten beiden Teilen von "Monkey Island". Und kein billiger Abklatsch, sondern vom Komponisten Michael Land höchstpersönlich, der allem, etwa der Titelmelodie von Teil 1 oder auch dem Stück, das in der Scumm-Bar gespielt wird, eine dicke Frischzellenkur verpasst hat. Erneut einer der Bereiche, in denen insbesondere den Serien-Fans das Herz aufgehen muss. Bei uns ist das in jedem Fall so!

Screenshot

Kommentare

Return to Monkey Island Artikel