Fäuste in drei Dimensionen
Natürlich bleibt „Soul Calibur 6“ ein drei 3D-Prügler, in dem ihr entsprechend eure Feinde umkreisen könnt oder auch müsst, um Hieben zu entgehen oder euch in eine bessere Position für den Angriff zu bewegen. Der dreidimensionale Raum spielt aber auch für jeden Kämpfer individuell eine grosse Rolle, gerade bezogen auf die Reichweite. Klar kann jeder jeden besiegen, wenn er es richtig anstellt. Aber eine Hüne wie Serienveteran Siegfried hat am Ende eben doch eine grössere Reichweite als etwa die eher kleingewachsene Wind- und Dolcherkämpferin Talim. Obwohl die Kollisionsabfrage allgemein gut funktioniert, gibt es aber auch immer wieder mal kleine Ungeauigkeiten und Fehler. Gut, E-Sport-Ambitionen mag Bandai laut eigener Aussage mit dem Spiel eh nicht verfolgen, wo solche Fehler ziemlich schlecht wären. In den Duellkämpfen, egal ob lokal oder online, dürften sie aber auch nur dann ein Grund zur Freude sein, wenn man selbst derjenige ist, der davon profitiert.
Aber wir wollen es auch nicht übertreiben, denn die Dynamik der Kämpfe ist hoch und gerade bei Mehrspielerduellen kommt es immer wieder zu lustigen Situationen. So stürmt unser Gegner mit Geralt auf unsere Kämpferin zu, die er gerade auf den Boden befördert hatte. Das Ergebnis: Geralt läuft schnurkstraks auf den Rand der Arena zu, quasi über den Körper unserer Kämpferin hinweg, und stürzt in die Tiefe. Klar verlier Geralt damit die Runde sofort. Die Rache unseres Gegenspielers lässt aber nicht lange auf sich warten. Am Ende entschied er die Best-of-Three-Begegnung mit 3:2 für sich.
Die Balance der Kämpfer können wir auch nach mehreren Spielstunden noch nicht final einschätzen. Hier und dort scheint es uns einzelne Charaktere zu geben, die recht klare Vorteile gegenüber bestimmten anderen haben. Ob sich das bewahrheitet, muss aber ein ausführlicher Test klären. Insgesamt ist unser Eindruck aber, dass die Kämpferiege recht ausgeglichen ist, sich die individuellen Stärken und Schwächen in etwa die Waage halten.