Star Ocean: Integrity and Faithlessness - Test

Eine erneute Reise zum Sternenmeer?

Test Video Giuseppe Spinella getestet auf

Manchmal kommt es nicht aufs "was" an, sondern aufs "wie"

Die Story des Spiels ist für die "Star Ocean"-Serie recht typisch. Wie auch die Tatsache, dass ein Grossteil der Handlung auf einem unterentwickelten Planeten stattfindet. In "Star Ocean: Integrity and Faithlessness" trifft das aber sogar für die ganze Handlung zu. Es werden leider keine anderen Planeten besucht wie einst in "Star Ocean 3" oder "Star Ocean 4". Dadurch wirkt die ganze Handlung nicht sehr episch. Wo bleiben die grossen Raumschiffkämpfe oder die unerwarteten Reisen in unbekannte Dimensionen?

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Doch der grösste Unterschied zu den früheren Spielen ist, wie die Story gehandhabt wird. "Star Ocean 3" und "Star Ocean 4" waren fast schon wie ein Kinofilm, wenn es um die Darstellung der Spielszenen kam: dramatische Kameraschüsse, eine dynamische Kameraführung während den Szenen und Close-ups von ausdrucksstarken Gesichtern, taktgenau von passender Musik begleitet. Dadurch wirkte die Handlung besonders spannend, auch wenn es – zugegeben – manchmal übertrieben war. In "Star Ocean: Integrity and Faithlessness" hingegen schlafen wir fast ein. Die allermeisten Szenen kommen ohne Kamerawechsel und gar nichts daher. Wir sehen unsere Charaktere wie gehabt von weitem und können sogar die Kamera noch drehen oder unseren Charakter bewegen, während er redet. Dies führt dazu, dass die meisten Szenen ohne Seele sind. Wir kommen uns vor wie in einem MMORPG, das wenig Wert auf Spielszenen legt.

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Reden die Charaktere gerade über ein sehr ernstes Thema? Naja, der Spannungsaufbau gelingt nicht sehr gut, wenn wir bloss Fidels Rücken vor uns haben. Ein schöner Rücken kann schon entzücken, aber nicht in diesem Fall. Daher versuchen wir krampfhaft, die Kamera so zu drehen, dass die Gesichter der Charaktere etwas näher und zentriert sind. Eigentlich versuchen wir den Job hinzukriegen, den die Spieleentwickler für uns hätten erledigen sollen. Das alles ist sehr enttäuschend – vor allem, weil es ein "Star Ocean"-Spiel ist. Es hinterlässt ein Low-Budget-Feeling. Dadurch wird die Story, die eigentlich gar nicht schlecht ist, stark abgewertet.

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