Heisse Monster, lauwarme Übersetzung
Die Grafik des Spiels ist sehr schön anzusehen und besticht durch die atmosphärischen Farbkombinationen. Auch die Charaktere sind wunderschön gezeichnet. Es stehe übrigens zwei Designvarianten zur Auswahl. Neben dem "traditionellen" Stil gibt es auch die Option, allem einen Anime-Touch zu verpassen. Wählt man diese Variante, sieht alles etwas putziger und bunter aus. Allerdings passt der traditionelle Stil besser zum düsteren Ton des Spiels. Die Gegnermodelle sind übrigens absolut genial! Es gibt viele originelle Designs, die sich vom 0815-Abklatsch anderer Rollenspiele unterscheiden. Trotzdem werdet ihr jedes Mal, wenn ihr Harpien trefft, Angst bekommen. Nicht wegen des Aussehens, sondern weil die so krass stark sind. Ja, wir geben’s zu – die Harpien haben einigen unserer Charaktere ein 1. Klasse-Ticket in den Himmel geschenkt. Das Spiel kommt mit japanischem Ton und englischen Bildschirmtexten daher. Leider ist die englische Übersetzung nur mittelmässig, und beinhaltet ab und zu gar Rechtschreibfehler. Dafür ist der Soundtrack sehr gelungen. Vor allem die unheimlichen Stücke und der elegante Gesang des Titellieds gefallen uns.
Fazit
"Stranger of Sword City" entführt euch in eine mysteriöse Welt. So befremdend diese auch sein mag, so süchtig macht dieses brutale Abenteuer. Auf der Suche nach den Lineage Types werdet ihr unzählige Dungeons durchstreifen, die mit Fallen, Rätseln und allerlei Gefahren vollgespickt sind. Das kluge und tiefe Kampfsystem, zusammen mit den gut designten Dungeons, sorgen für langen Spielspass. Allerdings ist der Schwierigkeitsgrad hoch und der permanente Tod der Kameraden kann euch in brenzligen Lagen bringen. "Stranger of Sword City" bleibt dadurch jedoch besonders spannend, da können auch kleine Mankos nicht an der Qualität des Spiels rütteln. Fans von Dungeon Crawlern sollten dafür sorgen, dass dieses Spiel nicht bloss ein Fremder für sie bleibt!
