Nach zwei Ausflügen aufs Festland der USA setzt der neueste Teil von Ubisofts Open-World-Racer auf die hawaiianische Hauptinsel O'ahu als Schauplatz. Auffällig sind dabei vor allem die wachsenden Parallelen zu einer anderen Reihe. Und dennoch besitzt "The Crew Motorfest" seine ganz eigene Identität und belegt im Selbstversuch nicht zuletzt seine Qualitäten in den Kernkompetenzen eines Rennspiels.
Als wir die ersten Minuten spielen, erleben wir eine Art Déjà-vu. In kurzer Abfolge brettern wir zunächst mit einem Toyota Supra bei Nacht über die Strassen einer Stadt. Keine zwei Minuten sitzen wir am Steuer eines Geländewagens von Ford und ballern über lehmigen Untergrund und wahnwitzige Sprungschanzen. Es folgt ein kurzer Abschnitt in einer Art Formel-Rennwagen auf einem abgesperrten Runden-Rennkurs, ein Rennen ausnahmslos mit Classic Cars, und schliesslich heizen wir mit einem Lamborghini in einem Affenzahn über eine Autobahn. Es klingt vielleicht nach dem neuesten Teil von "Forza Horizon", wir befinden uns allerdings auf O'ahu, dem hawaiianischen Schauplatz von "The Crew Motorfest". Der nunmehr dritte Teil von Ubisofts Open-World-Spielreihe ist aber weit mehr als nur ein Abklatsch der erfolgreichen Microsoft-Serie, sondern bewahrt trotz aller Ähnlichkeiten seine eigene Identität und macht seine Sache in mindestens einem Kernaspekt des Genres sogar besser als das vermeintliche Vorbild.
Vielfältiges Hawaii
Nachdem euch die beiden 2014 und 2018 veröffentlichten Vorgänger in ein virtuelles Abbild des US-amerikanischen Festlands führten, verlegt Entwickler Ivory Towers den Schauplatz von "The Crew Motorfest" nach Hawaii. Genauer gesagt geht es ausnahmslos auf die Hauptinsel O'ahu, auf der sich auch die recht authentisch nachgebildete Hauptstadt Honolulu befindet. O'ahu ist zweifellos eine gute Wahl, denn hier gibt es eben alles, was das Open-World-Rennherz erfreut: asphaltierte Stadtstrassen und Autobahnen, dichte Wälder mit matschigen Offroad-Pisten sowie eine ohnehin üppige Flora und Landschaften mit Bergen, Tälern, Stränden und mehr. Ausreichend Wasser für Schnellboote ist natürlich auch vorhanden, obgleich die Nutzung von Rennbooten oder Flugzeugen zwar immer noch möglich ist, anders als in "The Crew 2" aber offenbar eine stark untergeordnete Rolle spielen.
Die grösste Vielfalt ergibt sich in "The Crew Motorfest" aber durch den üppigen Fuhrpark: Unzählige offiziell lizenzierte Supersportwagen wie der Bugatti Veyron, etliche Modelle des Porsche 911, legendäre Karren von Lamborghini, Ferrari oder Mercedes und weitere Massen an Herstellern aus Europa, Japan und Nordamerika sind an Bord. Versprochen ist dabei übrigens, dass Besitzer des Vorgängers ihren Fuhrpark komplett in "Motorfest" integrieren dürfen. Das Angebot an Vehikeln umfasst auch speziellere Vierräder wie Quads und Motorräder. Sogar Formel-1-Fahrzeuge etwa von Red Bull zählen zum Angebot, wobei in den damit verknüpften Rennen offenbar auch Boxenstopps eine Rolle spielen, wie die kurze Passage im interaktiven Intro zumindest andeutet. Visuelle Abwechslung gibt es jedoch auch abseits fetter Karren und üppiger Landschaft, denn abhängig von der gewählten Playlist (also kleine Rennserien ähnlich wie in "Forza Horizon") verändert sich die Umgebung ebenfalls teils drastisch.