Starke Besetzung mit ungenutztem Potenzial
Bei der Inszenierung konnte Supermassive Games auf die bisher hochkarätigste Besetzung zurückgreifen. Besonders Ted Raimi (“Ash vs Evil Dead”), Bruder von Horrorregie-Legende Sam Raimi (“Tanz der Teufel”), kann als digitales Selbst in der Rolle eines unheimlichen Polizisten auftrumpfen. Und neben David Arquette (“Scream”) hat auch die inzwischen 83-jährige Grace Zabriskie (“Twin Peaks”) einen grossartigen Auftritt. Auch unter den Jungdarstellern sind zum Beispiel mit Ariel Winter (“Modern Family") oder Justice Smith (“Pokémon Meisterdetektiv Pikachu”) einige bekanntere Gesichter zu sehen.
Leider kommt die Besetzung nicht immer perfekt zur Geltung, was an einigen technischen Mängeln liegt. Weil das Spiel in Gesprächen besonders auf die digitalen Gesichter fokussiert, fallen hier Unstimmigkeiten besonders auf. Und von denen gibt es einige. So fallen teils Reaktionen auf schockierende Ereignisse komplett unnatürlich aus. Und in einigen Szenen wirken die Gesichter teils so verzogen, dass man sich fragt, ob David Arquette während den Motion-Capture-Aufnahmen unter Mumps litt. Grösstenteils ist die Optik aber atmosphärisch und stimmig, weshalb diese einzelnen Aussetzer, zu denen auch die wenigen Wassereffekte gehören, umso ärgerlicher sind.
Fazit
Mit “The Quarry” erfinden Supermassive Games das Genre der interaktiven Geschichten nicht neu. Vieles erinnert an “Until Dawn” oder die “The Dark Pictures Anthology”. Jedoch haben die Entwickler ihr Storytelling nochmals verfeinert. So bietet “The Quarry” mehr Abzweigungen innerhalb der vorgegebenen Storypfade als die bisherigen Titel und kann auch sonst mit guten Schauspielern und einigen gelungenen Überraschungen am Ende auftrumpfen. Da vermögen auch teils misslungene Gesichtsanimationen den Spielspass des sehr unterhaltsamen Teeniehorror-Games kaum zu trüben.