WRC 9 - Vorschau / Preview

Noch besser als letztes Jahr?

Vorschau Video Benjamin Braun

Viel Simulation mit leichten Arcade-Tendenzen

Am Anspruch von "WRC 9", eine echte Rennsimulation zu sein, gibt es wenig Zweifel. Gewiss könnt ihr durch die Reduzierung von Fahrhilfen, vor allem aber durch die der KI-Stärke Anpassungen vornehmen, die euch auch mit kleineren Fehlern noch an die Spitze des Klassements führen. Doch "WRC 9" ist längst kein arcadelastiges Mittelding aus Simulation und Funracer mehr, wie es noch in den vier zuvor vom italienischen Studio Milestone ("Gravel", "Sébastien Loeb Rally EVO") entwickelten Serienteilen der Fall war.

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Für Kylotonn aber gibt es wie gehabt gewisse Grenzen. Zwar spürt ihr generell schon bei der Gamepad-Eingabe sehr gut, ob ihr gerade auf Asphalt, Schotter oder auch vereisten Stecken wie bei der Rallye in Schweden unterwegs seid. Das fühlt sich auch toll und realistisch an, zumal etwa der Schotter mal griffiger wie auf der Rallye in Portugal oder eben erheblich lockerer und rutschiger wie auf der Rallye in Neuseeland ausfällt. Schade ist dabei, dass es abseits der generellen Unterschiede beim Untergrund keine grundlegenden Auswirkungen gibt. Stellt ihr etwa manuell das Wetter auf Starkregen um, fühlt ihr keine wirklichen Unterschiede bei Grip oder Bremsweg. Das kann sich bis zur finalen Version am 4. September 2020 theoretisch noch ändern, fest damit rechnen darf man allerdings nicht. Das macht "WRC 9" jedoch nicht weniger zu einer vollwertigen Simulation. Nur bleibt es eben eine, die weniger Hardcore und gleichzeitig zugänglicher ist als Codemasters' "DiRT Rally 2.0".

Karriere eher wie im Vorjahr

Kylotonn und Publisher Nacon (früher bekannt als Bigben Interactive) versprechen auch Neuerungen und Verbesserungen für den Karrieremodus. Viel davon bemerkt haben wir bislang allerdings nicht. Stellenweise mögen die Menüs etwas übersichtlicher ausfallen als im vergangenen Jahr. Im Wesentlichen aber bekommt ihr dieselben Dinge wie im vergangenen Jahr, während ihr euer Team verwaltet und versuchen müsst, den Mitarbeiterstab zu verbessern und in erster Linie durch gute Leistungen auf der Strecke bei Laune zu halten.

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Die ersten paar Challenges, die auch unabhängig vom Karrieremodus gespielt werden können, wirken ebenfalls nahezu identisch zu denen in "WRC 8". Ihr kämpft also um Bronze-, Silber- oder Goldmedaillen, indem ihr primär entsprechende Bestzeiten auf Rundkursen erreicht oder auf Einzeletappen (ohne Ansagen des Beifahrers!) versucht, innerhalb eines Zeitlimits eine möglichst hohe Distanz zu absolvieren. Spass machen die Herausforderungen dennoch, aber weniger, zumal im finalen Spiel neue tägliche, wöchentliche und monatliche Challenges das Angebot ausweiten sollen.

Unabhängig davon, dass der Karrieremodus letztes Jahr seine Schwächen hatte und sie im Grossen und Ganzen eher konserviert statt ausbügelt, ist die Motivation, Bestleistungen zu erzielen, um die Fähigkeiten der Mechaniker und Ähnliches auf Dauer zu steigern, dennoch hoch. Trotzdem hätten die Entwickler wohl mehr unternehmen können, als eine rudimentäre Überarbeitung des Karrieremodus abzuliefern. Pflicht ist letzterer aber ohnehin nicht. Einzelrennen offline und online sowie Meisterschaften ohne den umfangreicheren Managerpart sind jederzeit möglich. Schade ist allerdings, dass man wie gehabt nur bei Einzeletappen gleich in der WRC loslegen kann. In der Karriere und in Einzelsaisons müsst ihr in der WRC 3 oder Junior WRC loslegen.

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