Gute Ideen, schlechte Umsetzung
Was hingegen absolut nicht überzeugt, ist das Gameplay im neuen Chain Wrestling. Chain Wrestling sind aufeinander folgende Griffe, bei denen es darum geht, sie zu kontern oder möglichst lange die Oberhand zu behalten. Hält ein Gegner den Spieler im Chain-Wrestling-Griff, kann man sich für eine von drei Tasten entscheiden und muss so hoffen, dass man mit dieser Aktion die bessere gezogen hat als der Gegner. Es erinnert irgendwie an eine Umsetzung von Schere, Stein, Papier und dies vernichtet den Spielspass gnadenlos. Will man sich aus dem Chain Lock lösen, muss man mit dem Analogstick schneller als der Gegner einen Bereich finden, wo der Controller zu vibrieren beginnt. Und bis dahin hält euer Gegner euch regungslos im Ring fest. Zwar ist es nur eine Zeitspanne von ein bis zwei Sekunden, allerdings wirkt es ebenfalls wie die Animationen absolut lächerlich und unglaubhaft. Auch die Aktionen unseres KI-Gegners sind sehr fraglich. Dieser scheint oftmals keine Ahnung zu haben, was er gerade macht oder was nun eine gelungene Aktion wäre. Ein weiterer peinlicher Moment im Match.
Doch bleiben wir direkt beim Thema Konter. Beim Vorgänger "WWE 2K14" hat man beim Konter-System auf die Bedienung von nur einer Taste zurückgegriffen. Wo man früher mehrere Kontermöglichkeiten durch mehreren Tasten hatte, benötigt man auch bei "WWE 2K15" nur eine einzige Taste, was ganz klar ein Vorteil für neue Spieler ist. Hat ein Gegner euch jedoch einmal mit einer guten Aktion erwischt, ist es sehr schwer, diese zu kontern, da man die Möglichkeit nur einen Bruchteil einer Sekunde bekommt.
Gegen Ende des Matches sieht es dann (zum Glück) schon deutlich anders aus. Die Erschöpfung wurden für Spieler und KI deutlich besser umgesetzt und so hat man gegen Ende des Kampfes deutlich bessere Chancen, dass ein Konter gelingt. Dadurch, dass die KI Ihr Tempo gegen Ende deutlich verlieren, was allerdings auch auf euch zutrifft, bekommt man bessere Angriff- oder Ausweichmöglichkeiten. Dass die Superstars dann doch wirklich erschöpft im Ring umher taumeln, erinnert schon deutlich mehr an ein Wrestlingmatch, als wenn sie bei "WWE 2K14" noch enorm fit durch den Ring rannten. Jedoch sollte man hier generell ein grösseres Zeitfenster erhalten oder zumindest dann, wenn man die Schwierigkeit auf Leicht eingestellt hat.