Die Geburt eines Assassinen
Raymond und Désilets machten sich an die Arbeit - mit der Prämisse, das historische Umfeld der Hashshashin möglichst anschaulich ins Spiel zu übertragen. Zentrale Schauplätze waren die Burg Masyaf in Syrien, die dem Assassinen-Orden als Basis diente - und auch die Städte Damaskus und Jerusalem. Der Protagonist des Spiels wurde auf den schönen Namen Altaïr Ibn-La'Ahad getauft. Altaïr fällt bei seinem Orden sehr schnell in Ungnade, weil er - reichlich überheblich - die Wiederbeschaffung des Templerschatzes verbaselt und dabei den Tod eines Ordensbruders mitverschuldet. Assassinen-Anführer Al Mualim gibt Altaïr allerdings eine letzte Chance: Nur wenn er neun prominente Akteure meuchelt, darf er auf Wiedereingliederung in den Orden hoffen. Das Ganze wird umrahmt von der Story um den Barkeeper und Assassinen-Nachfahren Desmond Miles, der von der Templer-Organisation Abstergo entführt und in den Animus gesteckt wird - eine Maschine, die anhand von DNA die historischen Abenteuer der jeweiligen Ahnen simulieren kann. So weit, so abgefahren. Aber würde Ubisoft damit auch Erfolg haben?
Die Antwort lautet: Ja, definitiv! Der Mix aus toller Grafik, ungewöhnlichem Setting und spannender Story kam bei Spielefans hervorragend an. Das erste "AC"-Abenteuer verkaufte sich weltweit rund neun Millionen Mal und legte den Grundstein für ein Franchise, das mittlerweile zwölf Hauptspiele und etliche Spin-offs umfasst. Der Nachfolger "Assassin's Creed II" wurde ein wahrer Triumphzug! Und das, obwohl (oder gerade weil) Ubisoft das Risiko eines neuen Protagonisten (Ezio Auditore) und dann eines neuen Settings (Renaissance) eingegangen war. "AC II" berauschte Spielefans mit schwindelerregenden Kletterpartien in bildschön nachmodellierten italienischen Städten (Florenz, Venedig), mit actionreichen Kämpfen und mit einer wendungsreichen, packenden Story. Ab da ging es im Franchise Schlag auf Schlag: 2010 setzte "Brotherhood" die Ezio-Abenteuer fort, 2011 führte "Revelations" die Schicksale von Ezio und Altaïr zusammen.