Assassin's Creed - Jubiläums-Special

Die Geschichte eines Spiels mit Geschichte

Artikel Video Achim Fehrenbach

"AC" erfand sich mehrfach neu

Bemerkenswert ist, dass sich "Assassin's Creed" im Lauf der Jahre immer wieder "geschichtlich" neu erfunden hat. Anstatt nämlich weiter im Nahen Osten zu verweilen, wechselte "Assassin's Creed III" (2012) in die Geschichtsepoche der Amerikanischen Revolution und des daraus folgenden Unabhängigkeitskrieges. Wieder gab es einen neuen Protagonisten, nämlich Ratonhnhaké:ton/Connor, der - halb Brite, halb Mohawk-Indianer - den abermals fiesen Templern Saures gab. Nach diesem radikalen Szenen- und Zeitenwechsel verwunderte es nicht, dass "Black Flag" (2013) im Piratenmilieu der Karibik spielte - mit türkisfarbenem Wasser, Schatztruhen und Segelschiff-Schlachten bei hohem Wellengang. Ach ja, die Segelschiff-Scharmützel! Für den Autor dieser Zeilen - und wahrscheinlich für viele andere AC-Fans - zählen sie zum Besten, was die Serie hervorgebracht hat. Kein Wunder also, dass sie im Folgetitel "Assassin's Creed Rogue" (2014) wieder auftauchten - wobei hier ausnahmsweise ein Templer die Hauptrolle spielte!

In den darauffolgenden Jahren setzte "AC" seine wilde Fahrt durch die Geschichte fort. 2014 gastierte die Serie bei der französischen Revolution ("Unity"), 2015 im London des Viktorianischen Zeitalters ("Syndicate") und 2017 im alten Ägypten ("Origins"). Weil das altertümliche Setting die Fans begeisterte, hängte Ubisoft mit "Odyssey" 2018 einen Besuch im antiken Griechenland dran. "Assassin's Creed Valhalla" (2020) wiederum gab der Serie ein ganz neues, frisches Setting - nämlich die Raubzüge und Abenteuer der Wikinger im 9. Jahrhundert. Aus technischer Sicht hat Ubisoft mit der Digitalisierung historischer Schauplätze immer wieder neue Massstäbe gesetzt - man denke nur an das akribisch nachgebaute London des 19. Jahrhunderts in "Syndicate" oder an die fantastischen Tempel- und Palastanlagen von "Origins" und "Odyssey".

Halten wir fest: In all den Jahren hat "AC" seine Wandlungsfähigkeit unter Beweis gestellt. Die Lore des Spiels - speziell die Parallel-Story um Abstergo - mag auf Franchise-Neulinge durchaus verwirrend wirken, so viele Figuren, Schauplätze und Intrigen umfasst sie schon. (Siehe auch die Blockbuster-Verfilmung mit Michael Fassbender und Marion Cotillard.) Es ist aber vielleicht auch genau diese wild wuchernde Saga, die sich durch Jahrtausende der Menschheitsgeschichte zieht, die "Assassin's Creed" - neben seinen spielerischen Qualitäten - so faszinierend macht. Wie es mit der Serie weitergeht? Das erfahrt ihr hier in unserem "AC"-Ausblick.

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