Assassin's Creed Unity

Angespielt: Es fliesst Blut durch Paris’ Strassen

Vorschau Benjamin Kratsch

Es fliesst Blut durch die Strassen von Paris


Die französische Revolution und das neue Crowd-Control-Feature



Die Reihe war schon immer ein Produkt, gemacht für Erwachsene. Doch mit „Unity“ schraubt Ubisoft Montreal den Gewaltgrad noch mal erstaunlich an. Das liegt vor allem auch an der Zeit, wir befinden uns in den blutigsten Tagen der französischen Revolution. Das bringt eine sehr spannende Atmosphäre und für uns interessante, wenn auch durchaus belastende Aufgaben. Prinzipiell können wir immer einschreiten, können immer versuchen Situationen zum Guten zu wenden. Doch das erschwert unsere eigentlichen Missionen. Streifen wir beispielsweise durch eine Gasse und sehen wie Soldaten Zivilisten mit ihrem Degen hinrichten, können wir sie töten, doch die Armee wird dann mehr Patrouillen aussenden und ihre Präsenz auf den zentralen Plätzen verstärken.

Generell ist das ganze Spiel sehr blutig. Als wir beispielsweise nach der Mission im Jardin du Luxemburg auf ein Dach klettern, sehen wir auf dem Hof unter uns den aufgespiessten Kopf unseres Opfers, des Marquis und ein ganzes Blutbad aus toten Soldaten. Generell fliesst auch sehr viel mehr roter Lebenssaft. Wo „Black Flag“ in einigen Situationen beinahe schon clean wirkte, spritzt hier beispielsweise Blut aus dem Hals eines Opfers, dem wir die Halsschlagadern aufschneiden und seine ganze Uniform färbt sich recht schnell rot. Auch auf der edlen Couch in der Residenz, an Statuen oder dem Boden bilden sich Blutflecken, wenn der Lebenssaft durch die Gegend spritzt. 


Interessant ist die neue Crowd-Control. „Unity“ wirkt als Erlebnis sehr viel organischer und weniger auf uns als Spieler konzentriert. Die Menschen scheinen Mord- und Totschlag gewohnt, auch Lynch-Justiz ist an der Tagesordnung. Es geschieht nicht selten, dass wir gerade überlegen wie wir einen Wachposten aus dem Weg räumen sollen, da rammt ihnen plötzlich ein aufgebrachter Pariser eine Mistgabel in den Bauch und wird darauf hinterrücks von anderen erschossen. Level Designer Bruno St-Andre macht klar, dass die Brutalität sich aus dem Setting ergibt und von Spielstunde zu Spielstunde steigen wird, da sich die französische Revolution ihrem Siedepunkt – dem Sturm auf die Bastille - immer weiter nähert. Da sich Ubisoft ab sofort für seine Mega-Marken nur noch auf Next-Gen konzentriert (auch wenn für Xbox 360 und PS4 ein Assassin’s Creed gerüchteweise erscheinen soll, bestätigt ist Project Comet jedoch nicht). Das ermöglicht eine Crowd-Control, wie wir sie noch nie erlebt haben. Tausende Menschen können die Designer jetzt simulieren, jeder mit anderem Kostüm, Gesichtsausdruck, Haaren und später eben auch Bewaffnung. „Es ist eine Zeit der Selbst-Justiz“, erklärt der Level-Designer. „Menschen wurden oft einfach in einer Gasse ermordet, von beiden Seiten.“

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