After the Fall (VR) - Test / Review

Kurzweiliger Koop-Shooter für Virtual-Reality-Brillen

Test Video Achim Fehrenbach getestet auf PC

2017 landete Vertigo Games mit dem Zombie-Shooter "Arizona Sunshine" einen waschechten VR-Hit. Jetzt legen die Niederländer mit "After the Fall" nach - und setzen dabei nicht auf eine ausgefeilte Solokampagne, sondern auf knackig kurze Teammissionen. Wir verraten euch, ob das funktioniert.

Wir können sie schon hören, bevor wir sie sehen können. Über dem stillen, verschneiten Beton des Innenhofs erheben sich ein Zischen, Fauchen und Trappeln. Die Geräusche werden stärker - und münden schliesslich in eine Kakophonie der Garstigkeit. Von allen Seiten stürzen die Snowbreed nun auf unser vierköpfiges Einsatzteam herab: Sie springen von Hochhausdächern, quellen aus dunklen Gängen und schälen sich aus allen möglichen Spalten und Ritzen. Uns bleibt nur noch Zeit, ein paar knappe Anweisungen zu rufen ("Cover the roof! Use the barrel!"), da werden wir auch schon in rasendem Tempo von der Eiszombie-Horde attackiert. Wir wehren uns, so gut es eben geht - mit Rohrbomben, Dauerfeuer und schnellen Ausweichmanövern.

Richtig brenzlig wird es aber, als auch noch ein Juggernaut auftaucht: ein gut fünf Meter grosser, muskelbepackter Snowbreed-Marine, der zwar vergleichsweise langsam ist, seine Opfer aber erbarmungslos in die Mangel nimmt. Im letzten Moment gelingt es uns, einen Mitspieler aus seinem eisigen Würgegriff zu befreien - der Juggernaut sinkt schnaufend in die Knie. Okay, diese Snowbreed-Welle haben wir gerade noch so überstanden. Aber was erwartet uns hinter der nächsten Ecke?

Screenshot

Momente wie dieser zählen zu den besonderen Stärken von "After the Fall": Kurze, intensive Gefechte, in denen man schnell auf neue Konstellationen reagieren muss, um nicht als Team von den anbrandenden Horden überrollt zu werden. Vergleiche mit "Left 4 Dead" und "Back 4 Blood" drängen sich unweigerlich auf - und doch hat das Ganze in VR eine ganz eigene Qualität. Klar, hier wie dort stemmen sich Vierer-Teams mit strategisch-taktischem Geschick gegen nie enden wollenden Monstermengen.

Doch in VR sorgt die Tiefenwirkung für besondere Intensität: Zum Beispiel dann, wenn man vom riesigen Juggernaut gepackt und hilflos zappelnd emporgehoben wird. Oder wenn wir in einem klaustrophobisch engen Gang plötzlich ein Zischen hören, den Blick blitzschnell nach oben reissen - und sehen, wie ein Eis-Zombie kopfüber an der Decke auf uns zukrabbelt. Am herkömmlichen Gaming-Monitor wird uns ein solcher Anblick natürlich auch nicht kaltlassen. Aber in VR haben wir das Gefühl, dass uns der Zombie buchstäblich auf den Kopf springt. Was will man als Action-Fan mehr?

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