Klassischer Survival-Horror
Was die spielerische Seite betrifft, mutet "Alone in the Dark" recht klassisch an. Der Handlungsverlauf und die Struktur der Welt sind also eher linear geprägt, obwohl es später wohl Möglichkeiten gibt, in vorherige Gebietsteile zurückzukehren. Unterschiede beim Spielen mit Emily oder Edward wird es deshalb vor allem in Form von alternativen NPCs, Dialogen und Cutscenes geben, aber keine unterschiedlichen Gameplay-Schwerpunkte. Mit diesem Charakter gilt es also nicht, weniger oder leichtere Rätsel zu lösen und dafür mehr Kämpfe zu bestreiten als mit dem anderen. Auch das Exploring, neben Story, Rätseln und Kämpfen die vierte zentrale Säule des Spiels, spielt bei beiden Helden eine genauso grosse Rolle. Ähnlich wie bei der zuvor bereits ausführlich thematisierten Story, können wir in Bezug auf die übrigen Säulen ebenfalls noch keine genauere Einschätzung geben - weder über deren Qualität noch darüber, wie gross deren Anteil letztlich tatsächlich sein wird. Aber Entwickler Pieces Interactive verspricht wirklich knifflige, oft Puzzle-artige Rätsel (etwa Verschiebe-Puzzles, Schalterrätsel und Ähnliches). Wir hoffen, dass sie an diesen in modernen Spielen oft verpönten Aufgabentypen wirklich festhalten werden.
Gegen einen nicht übermässig starken Anteil von Kämpfen haben wir ebenfalls grundsätzlich nichts einzuwenden. Immerhin beweisen jüngere Genregrössen wie "Resident Evil 4" (2005) oder das im kommenden Jahr neu aufgelegte "Dead Space", dass sogar ein deutlich zentralerer Action-Anteil sehr gut mit dieser Spielegattung kompatibel ist, wenn ein gewisser Mangel an Munition besteht. Die wenigen Kampfszenen allerdings lassen uns mit einer gewissen Skepsis zurück. Zwar sollen sich die Feuergefechte wie ein "verzweifelter Überlebenskampf" anfühlen, wirken auf uns aber bislang, bewusst etwas übertrieben ausgedrückt, eher wie ein hakeliger Billig-Shooter und wecken diesbezüglich aktuell unschöne Erinnerungen an Frogwares' Cthulhu-Abenteuer "The Sinking City". Aber abwarten, zumal es vergleichbar mit dem Original auch im Remake Möglichkeiten geben soll, Konfrontationen zu vermeiden, was mitunter sogar der Schlüssel sein kann, um überhaupt lebend in den nächsten Abschnitt zu gelangen.
