Apple-Music-Update - Special

Spatial Audio und Lossless

Artikel Beat Küttel

Musik spielt im Alltag vieler Menschen eine grosse Rolle. Das gilt umso mehr, seit es durch Streaming und Downloads so einfach wie noch nie geworden ist, alte Klassiker neu aufleben zu lassen oder gänzlich neue Melodien zu entdecken. Auch Apple mischt in diesem Markt kräftig mit. Angefangen mit dem damals revolutionären Download-Dienst iTunes, heute vor allem mit Apple Music und auch passender Hardware wie den AirPods Pro oder AirPods Max. Doch der Kampf um Marktanteile wird mit harten Bandagen geführt, etwa wenn es um die Soundqualität geht. Vielerorts wird mit High-Quality- oder Lossless-Audioqualität geworben, die man in einem teureren Abo bekommt. Apple geht hier einen anderen Weg: Jeder Apple-Music-Nutzer kommt zum bisherigen Abo-Preis in den Genuss sowohl von Lossless als auch von Apples Spatial Audio. Was es mit dem verlustfreien Streaming und dem 3D-Audio-Feature genau auf sich hat, haben wir uns genauer angeschaut und liefern natürlich auch unsere Eindrücke.

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Apple setzt auf Lossless und Spatial Audio

Es war ein kluger Schachzug von Apple: Einerseits spannende Features wie Lossless-Audiodateien oder Spatial Audio einführen, gleichzeitig aber den Abopreis nicht antasten. Damit vermeidet man das Abo-Wirrwarr vieler anderer Mitbewerber und ist preislich plötzlich einer der günstigeren Anbieter, wenn man sich anschaut, welche Preise andernorts für gleiche oder ähnliche Audio-Upgrades aufgerufen werden. Doch schön der Reihe nach: Was können diese Features denn überhaupt? Und wem nützen sie?

Spatial Audio: Das "Next Big Thing" im Musikmarkt?

3D-Audio gibt es nicht erst, seit Apple sein Spatial Audio aka Dolby Atmos in Apple Music ausgerollt hat. Und dennoch macht der iPhone-Konzern einiges, um in diesem Bereich eine prominente Förderer-Rolle einzunehmen. Ein gutes Beispiel hierfür ist der Fokus, den das Unternehmen auf das Angebot im Bereich Klassik legt. Zwar gibt es Spatial-Audio-Alben in vielen verschiedenen Genres, aber gerade bei neuen klassischen Aufnahmen geht Apple durchaus auch Partnerschaften mit Künstlern ein, um deutlich hervorzuheben, dass die neueste Aufnahme diesen speziellen Raumklang-Aspekt von Apple Music unterstützt. Dass man ausgerechnet die klassische Musik wählt, hat gute Gründe. Zum einen möchte man in Cupertino Spatial Audio natürlich als nächsten grossen Schritt positionieren. Was bietet sich da besser an als das Musikgenre, das schon beim Durchbruch der CD eine ganz entscheidende Rolle gespielt hat? Doch es gibt auch ganz praktische Gründe, warum sich Klassik als Vorzeige-Genre für Spatial Audio besonders gut eignet. Denn neben der besseren Ortbarkeit einzelner Instrumente, von denen es in einem Orchester natürlich viel mehr gibt als im durchschnittlichen Rock- oder Popsong, ist es das erklärte Ziel von Spatial Audio, die Akustik des Aufnahme-Ortes viel besser herüberzubringen. Hier gilt ebenfalls wieder: Popsongs werden meist in einem Studio aufgenommen und abgemischt, und das war es dann auch. Zwar gilt das mitunter ebenso für klassische Einspielungen, aber oft sind es eben Aufnahmen aus Konzertsälen, Kirchen oder anderen Locations, die ein ganz eigenes Flair und eine völlig andere Akustik bieten, was dann häufig genau den Reiz einer bestimmten Aufnahme einer bekannten Symphonie oder einer Klaviersonate ausmacht. Hier hat Apple bereits zum jetzigen Zeitpunkt ein recht breites Portfolio an Spatial-Audio-Aufnahmen für Klassikliebhaber im Angebot, das sich in Apple Music leicht finden lässt. Zudem gibt es die klare Aussage von Apple, praktisch wöchentlich weitere Aufnahmen hinzuzufügen. Man darf gespannt sein, was hier noch kommt, vor allem wenn Aufnahmen in Zukunft ganz gezielt mit diesem neuen Klang-Feature im Hinterkopf angegangen werden.

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Chart: Die Integration von Spatial Audio und Lossless

Das gilt natürlich genauso für andere Genres. Auch hier gibt es bereits viele Titel und Alben, die Spatial Audio unterstützen - von neuen Alben über alte Klassiker, deren Master dafür neu abgemischt wurden. Querbeet von Pop über Jazz, R&B, Country bis hin zu Rock und noch vielem mehr findet hier fast jeder Musikfan etwas für den eigenen Geschmack. Egal ob das revolutionäre Album "Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band" von den Beatles aus dem Jahr 1967 oder moderne Chartstürmer wie Ed Sheeran oder The Weeknd: Es gibt quer durch die Musikgeschichte viele Lieder neu in Dolby Atmos oder eben Spatial Audio zu entdecken. Verfügbar ist Spatial Audio praktisch querfeldein bei Apple-Geräten. Angefangen natürlich mit den AirPods Pro und AirPods Max über iPhone, iPad, Mac bis hin zu Apple TV 4K ist das Apple-Portfolio ausgerüstet für das Dolby-Atmos-Raumklangerlebnis, das ihr übrigens jederzeit optional in den Einstellungen ein- oder ausschalten könnt. Selbst auf entsprechend ausgerüsteten Android-Geräten wird Spatial Audio unterstützt.

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